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Kunstwerke > Plastiken > Mosaiken

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Mosaiken  

Definition

  • bdk: profane, sakrale Kunst | Duden: Mosaik: aus kleinen bunten Steinen, Glasstücken o. Ä. zusammengesetztes Bild, Ornament zur Verzierung von Wänden, Gewölben, Fußböden | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Mosaīk (v. arab. musauik, »geschmückt«, lat. Opus musivum, ital. Musaico, franz. Mosaïque, musivische Arbeit), jede Flächenzeichnung oder Flächenmalerei, die durch eine Nebeneinanderreihung von verschieden farbigen festen Körpern hervorgebracht wird. Wahrscheinlich stammt die Kunst der M. aus dem Orient, wo sie schon Ägypter und Perser geübt haben sollen. Anfänglich wurde sie nur zur Verzierung der Fußböden benutzt, und zwar begann man mit großen Mustern, die aus geometrisch zugeschnittenen Scheiben von Stein oder Marmor gebildet wurden (pavimenta sectilia) und auch später noch im Gebrauch blieben. Allmählich wurden kleinere Würfel benutzt und die Zeichnung dadurch reichhaltiger, sie blieb aber zunächst auf den Fußboden beschränkt (pav. tendata, lithostrata), der in Tempeln, Säulengängen, Prachtgemächern immer prunkender wurde und in der alexandrinischen Zeit selbst figürliche Darstellungen aufnahm. Dann wendete man kleinste Stein- oder Glasflußstifte zur Erreichung feinerer Zeichnung an, behielt jedoch die Bestimmung des Fußbodens im Auge und ahmte im M. entweder Teppichmuster mit breiten Borten (so in dem Mosaikfußboden der Vorhalle des Zeustempels zu Olympia, s. auch Tafel »Ornamente I«, Fig. 45 u. 46) oder für Speisezimmer den Abfall der Mahlzeit nach, den man unter den Tisch zu werfen pflegte. Mosaiken dieser Art, oikos asarōtos (»ungekehrter Fußboden«) genannt, führte besonders Sosos von Pergamon in hoher Vollendung aus. Ein andres, vermutlich aus dieser Zeit stammendes Motiv gibt das berühmte Taubenmosaik aus Hadrians Villa bei Tivoli wieder, jetzt im kapitolinischen Museum, ein auf dem Boden stehendes Wasserbecken, auf dessen Rändern vier Tauben sitzen. Erst der überhandnehmende Luxus der ersten Kaiserzeit hielt die natürlichen Schranken des M. als Ornament des Estrichs nicht mehr ein, überzog mit M. selbst die Wände und Decken und versuchte sich endlich mit steigendem Erfolg in der Wiedergabe von Gemälden, die schließlich, auf den Boden gelegt, dem Betreten preisgegeben wurden. Das römische M. ist durchweg von griechischen Motiven abhängig und hat uns verschiedene Gemälde alexandrinischer Zeit in gelungenen Nachbildungen gerettet. Das bedeutendste ist die 1831 in Pompeji in der Casa di Goethe gefundene Alexanderschlacht (s. d.), eins der herrlichsten Kunstwerke dieser Art, jetzt im Nationalmuseum zu Neapel. Das umfangreichste M., das uns teilweise erhalten ist, befand sich in Präneste (daher das pränestinische genannt) und enthielt eine naturhistorische und ethnographische Darstellung Ägyptens. Ein großes, mehr dekoratives M. mit einem Medusenhaupt in der Mitte, Kentauren, Nereiden etc. darum, aus Otricoli, ist im vatikanischen Museum, ein herrlicher Panther- und Kentaurenkampf aus Hadrians Villa jetzt in Berlin, viele Prachtstücke aus den verschütteten[164] kampanischen Landstädten im Museum zu Neapel. Die Künsteleien der letzten Kaiserzeit führten selbst zur Verwendung kostbarer Edelsteine. Sehr reich an Mosaiken sind auch die Villen der Römer in Germanien, Gallien, Britannien und Nordafrika gewesen, von denen namentlich die erstern infolge neuerer Ausgrabungen Prachtstücke hergegeben haben. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 164-166. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007113889

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