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Camp-Besitzer  

Definition

  • Duden: 1: [Zelt]lager; Ferienlager aus Zelten oder einfachen Häuschen | Duden: campen: am Wochenende oder während der Ferien im Zelt oder Wohnwagen leben | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Kampieren (franz.), im Freien lagern; vgl. Campement. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 525. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006863477 | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Lager (lat. Campus), Unterbringung einer Truppe außerhalb bewohnter Orte. | Man unterscheidet Biwaks (s. d.), Hütten-, Zelt- und Barackenlager. Eine Erweiterung der L. sind die stehenden oder Übungslager oder Truppenübungsplätze der neuesten Zeit. Über verschanzte L. s. Feste Stellungen. Die Zeltlager bedingen durch Mitführung der Zelte eine die Beweglichkeit der Truppe beschränkende Vermehrung des Trains. Ist es nötig, gegen Witterungseinflüsse einen Schutz zu schaffen, den das Biwak nicht gewährt, so werden Hüttenlager errichtet. Die Hütten (s. d.) werden je nach der Zeit, Zweck und Material in verschiedenen Größen und Formen gebaut. Bleibt die Truppe längere Zeit auf der Stelle, z. B. vor Festungen, so werden hier dauerhaftere Hütten erbaut. Je nachdem die Zelt- oder Hüttenreihen senkrecht zur Lagerfront stehen oder ihr parallel laufen, unterscheidet man Gassen- und Linienlager. Bei jenen werden zwei Zeltreihen immer von demselben Truppenteil belegt und stehen mit den Zeltöffnungen sich gegenüber; der Zwischenraum von etwa 20 m bildet die Lager- (Kompanie-) Gasse. Die Rücken der Zelte zweier benachbarter Lagergassen haben nur einen Abstand, die Brandgasse. Für die Pferde wird eskadron- und batterieweise in Verlängerung der Zeltreihe nach der Front zu mittels der Pikett- (Kampier-) Pfähle, die durch eine Stall- (Kampier-) Leine verbunden werden, der Stall aufgeschlagen. Die Pferde werden an der Stalleine angebunden. Übungslager haben den Zweck, größere Truppenabteilungen in der Stärke von Divisionen oder Armeekorps auf längere Zeit zu gemeinschaftlichen taktischen Übungen zu vereinigen. | Bei den Griechen wurde der Lagerplatz in bezug auf natürliche Verteidigungsfähigkeit mit großem Verständnis im Gelände ausgesucht. Das spartanische L. war kreisrund. Bei den Römern hatten die Taktik wie die täglichen Märsche ein befestigtes L. zur Basis. Sie unterschieden Winterlager (castra hiberna) und Sommerlager (castra aestiva); letztere waren die beständigen Stützpunkte der Operationen und wurden am Abend jedes Marschtages nen errichtet. Nach Polybius bildete das L. (s. den Plan) ein Quadrat, die Front gegen den Feind, in derselben das Haupttor (porta praetoria), durch das eine Straße zum Feldherrnzelt (praetorium) u. zum Tor in der Rückfront (porta decumana) führte. Vor dem Prätorium führte die via principalis parallel der Front quer durch das L. nach den Seitentoren (porta principalis dextra und sinistra). Die Zelte, aus Leder, waren gewöhnlich für 10 Mann und ihren Dekanus berechnet. Die Verschanzung bestand aus Graben und dahinterliegendem Wall, der nicht Schutz, sondern erhöhte Stellung gewähren sollte; auf seiner Krone standen Kämpfer und Geschütze (Katapulten) hinter einer Palisadenbrustwehr (torica). In den Winter- oder Skandlagern wurden diese Brustwehren durch Erdvorlagen widerstandsfähiger gemacht und Türme, meist mit Geschützen armiert und durch Wachen besetzt, angelegt; statt der Zelte wurden Holz- oder Erdhütten gebaut. War es nötig, zur Sicherung der Herrschaft in dem besetzten Lande diesen Lagern größere Dauer zu geben, so wurden Steinbauten ausgeführt, und so entstanden die festen L., aus denen sich dann, wie namentlich die Limes-Forschung ergeben hat, viele jetzt blühende Städte am Rhein entwickelt haben. – Die Marschlager[44] der Germanen waren Wagenburgen, aus den Karren des Trosses hergestellt, Rad an Rad nebeneinander mit aufgehobener Deichsel in konzentrischen Ringen aufgestellt; sie dienten als Schutzwall, der jedoch bei Standlagern durch Palisadierungen etc. verstärkt wurde. Ähnlich waren die L. zur Zeit der Kreuzzüge. Einen eigentümlichen Charakter erhielt das Lagerwesen durch die Hussiten (Anfang des 15. Jahrh.), die mit ihren ganzen Familien auf Wagen ins Feld zogen. Auf der Verwendung dieses großen Wagentrosses mit verhältnismäßig zahlreichen Geschützen als Wagenburg (Tabor, daher Taboriten) beruhte die von Ziska ausgebildete Kampfweise der Hussiten. Die Wagen fuhren in vier Reihen hintereinander; die über die innern Reihen übergreifenden Flügel der äußern (ersten und vierten) Reihe wurden, um das L. oder den Tabor zu bilden, zusammengezogen. Diese Kampfweise wurde auch von den Deutschen im 15. Jahrh. angenommen. Die L. der Landsknechte waren ähnlich den römischen eingerichtet; innerhalb derselben waren die Nationen, wie Reiter und Fußvolk voneinander getrennt; letzteres zunächst dem Feinde, dahinter der Feldherr. Die Geschütze standen am Lärmplatz, die Troßwagen mit Fuhrleuten in besondern Quartieren oder außerhalb. Die Wagenburgen hielten sich noch bis Mitte des 17. Jahrh. Der Lineartaktik (18. Jahrh.) waren die Zeltlager in Verbindung mit der Magazinverpflegung eigentümlich, welche die Bewegungen ungemein erschwerte. Die schnellen Operationen der französischen Revolutionsheere schafften die Zelte ab und führten das Biwakieren und Kantonieren ein. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 44-45. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006966187

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept4066200

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