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Preferred term
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Definition
- bdk: siehe Händler | Duden: Tabak: 1. a. (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) nikotinhaltige Pflanze mit großen, behaarten Blättern und in Trauben oder Rispen stehenden weißen, gelben oder rosa, oft stark duftenden Blüten | b. Tabakblätter | 2. a. aus getrockneten und durch Fermentierung geschmacklich veredelten Blättern der Tabakpflanze hergestelltes Produkt zum Rauchen | b. Kurzform für: Kautabak | c. Kurzform für: Schnupftabak | 3. herbe Duftnote der ätherischen Öle des Tabaks | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Tabak (hierzu Tafel »Tabakverarbeitung« mit Text), die Blätter einiger Arten und Varietäten der Solanazeengattung Nicotiana (s. d.), die zum Rauchen, Schnupfen, Kauen verschieden zubereitet werden. Der T. gedeiht im allgemeinen noch, wo der Winterweizen im ersten Dritteil des Monats August reif wird; guter T. fordert aber ein Weinklima, und die feinsten Sorten werden zwischen 15 und 35° gebaut. Der Normalboden für den T. ist ein kalkhaltiger oder gemergelter Lehm der Sandkonstitution, der leicht erwärmbar und humushaltig ist. Auch milder[267] Kalkmergelboden paßt noch für den T., muß aber recht warm liegen. Dem T. geht Klee, Luzerne, eine beliebige grün untergebrachte Frucht oder eine Hackfrucht voran; er folgt zwei und mehrere Jahre auf sich selbst und gibt sogar im zweiten oder dritten Jahr ein feineres Produkt als im ersten. Der T. entnimmt seinem Standort bedeutende Mengen Kali, Kalk und Phosphorsäure, auch ist sein Stickstoffbedürfnis sehr groß, durch Chlorverbindungen leidet er. Man vermeidet deshalb Latrinendünger und Kainit und gibt Kompost, Stalldünger mit schwefelsaurem Kali, schwefelsaurem Ammoniak, und Thomasschlacke, auch Guano. Für Pfeifengut und Deckblätter wirkt Gründüngung oder untergebrachter Klee mit Rindermistdüngung im Herbst am günstigsten, und im Spätherbst gibt man eine tiefe Furche. Kurz vor der Bestellung erhält das Land gartenartige Bearbeitung. Die jungen Pflanzen erzieht man in Kaltbeeten oder in nördlichern Gegenden in Mistbeeten (Kutschen) mit einer fußdicken Lage Pferdemist; man sät im März,. verpflanzt die kräftigsten Pflänzchen 2,5–5 cm weit mit Erdballen in Gartenbeete und bringt sie Ende Mai oder in der ersten Junihälfte mit 6–7 Blättern und Wurzelballen auf den Acker. Man stellt sie 50 cm weit voneinander in 50 cm weit entfernten Reihen und läßt nach je zwei Reihen einen Weg. Auf ein Hektar rechnet man 18,000, auch wohl 24,000 Pflanzen. Sobald die Pflanzen angegangen sind, werden sie behackt, beim zweiten Behacken auch behäufelt und, wenn sich die Blütenrispe entwickeln will, geköpft, so daß je nach der Varietät 8–12 Blätter stehen bleiben. Später entfernt man auch die aus den Blattwinkeln entspringenden Seitentriebe (Geizen). Wenn der T. etwa 90 Tage auf dem Acker gestanden hat, sind die Blätter reif; sie werden matt, gelbfleckig, klebrig und bekommen einen starken Geruch. In diesem Zustand erntet man den für Deckblätter bestimmten T., Pfeifengut aber erst, wenn die Blätter anfangen, ihre Ränder einzurollen. Man verliert dadurch an Gewicht, aber das Produkt wird seiner. Bei der Ernte bricht man zuerst die untersten Blätter (Sandblätter), dann die folgenden (Erdblätter) und zuletzt als Haupternte die übrigen, welche die besten sind. Bei gutem Wetter knickt man die Blätter nur ein und löst sie am folgenden Tage ganz ab. Man trocknet sie in einem lustigen Raum oder mittels Dampfheizung auf Stangengerüsten, indem man sie auf Ruten anspillt oder an Bindfaden auffädelt. Nach der Holzschuherschen Methode nimmt man die ganzen Pflanzen vom Feld ab, nachdem man sie einige Tage vorher so weit angehauen hat, daß sie sich umlegen, und hängt sie mit gespaltenen Stengeln zum Trocknen auf. Die trockenen und sortierten Blätter bindet man in kleine Büschel. Der Ertrag schwankt zwischen 900 und 2000 kg von 1 Hektar. Behandelt man den Geiz wie die Haupternte, so gibt auch er noch einen Ertrag, freilich von geringer Qualität. Die Beschaffenheit des Tabaks ist in so hohem Grade, wie außer ihm nur noch der Wein, vom Saatgut, Boden, Klima, Dünger und der Kultur abhängig. Aus amerikanischem Samen gezogener T. artet in Europa sehr bald aus und entwickelt dann beim Brennen einen übeln Geruch (er knellert). Als Feinde des Tabaks treten auf die Raupen der Kohleule (Mamestra brassicae), der Ypsiloneule (Plusia gamma), auch der Flöhkrauteule (Mamestra persicariae) und die gefräßige Raupe eines Schwärmers Sphinx carolina, als Schmarotzer der Hanftod (Orobanche ramosa), ein Rostpilz, der auf den Blättern braune Flecke erzeugt, Bakterien, welche die Mosaikkrankheit (s. d.) und den Tabakkrebs (durch Bacillus aeruginis) hervorrufen. | Die getrockneten Blätter schichtet man in lange, freistehende Haufen von 1,25–1,5 m Breite und Höhe auf (Brühhaufensetzen, Aufstocken, Lagern) und schlägt sie nach eingetretener hinreichender Erwärmung der Haufen um, so daß die äußern Schichten nach innen zu liegen kommen. Diese Arbeit wird so oft wiederholt, bis die Blätter vollständig eingeschrumpft sind und eine mehr oder weniger dunkelbraune Farbe und den bekannten eigenartigen Geruch angenommen haben. Dann setzt man die Büschel zu sogen. Trockenbänken auf und lagert sie in größern Haufen. Bei der Fermentation werden gewisse, beim Verbrennen üble Gerüche entwickelnde Stickstoffverbindungen zerstört und aromatisch riechende Substanzen erzeugt. Dabei wirken Spaltpilze mit und zwar bei den einzelnen Tabaksorten bestimmte Arten, die eigentümliche Gärungsvorgänge, von denen die Güte des Tabaks wesentlich mit abhängig ist, hervorrufen. Durch Anwendung von Reinkulturen der Spaltpilze besserer Tabaksorten würde man also den Gärungsprozeß auch andrer Sorten günstig beeinflussen können. Die Inferiorität der europäischen Tabake gegenüber den amerikanischen wird wesentlich auf die Ausführung der Fermentation zurückgeführt. In Amerika schneidet man die reife Pflanze kurz über dem Boden ab, hängt sie, möglichst noch an demselben Tag in der Trockenkammer auf und erhöht die Temperatur langsam von 3 zu 3°; man beginnt bei 27° und erreicht zuletzt 77°. So behandelter T. bedarf keiner weitern Fermentation. Bei Lagerung in größern Massen gerät er wohl noch einmal in leichte Gärung, und wenn die Farbe nicht gleichmäßig ausgefallen ist, pflegt man eine solche absichtlich herbeizuführen. Die zu Zigarrendeckblatt bestimmten Blätter streicht man bei gehörigem Feuchtigkeitsgrad sorgfältig glatt, schichtet sie zu kleinen Stößen auf und preßt diese. Die feinern Sorten werden auch entrippt, indem man die beiden Blatthälften von der dicken Mittelrippe abzieht. Die Rippen selbst dienen zu Schnupftabak oder, zwischen Stahlwalzen flach gepreßt, zu Zigarreneinlagen oder billigem Rauchtabak. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 267-271. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007555679