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Geologe  

Definition

  • Duden: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Geologie | Duden: Geologie: Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Veränderung der Erde und der sie bewohnenden Lebewesen in erdgeschichtlicher Zeit | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Geologie (griech.), die Wissenschaft von dem Bau und der Entwickelungsgeschichte der Erde, stellt sich die Aufgabe: 1) den jetzigen Zustand der Erde nach Form, Größe, Zusammensetzung und Struktur zu untersuchen (physische G. oder Geognosie im engern Sinn); 2) die Kräfte zu erforschen, die bei der ursprünglichen Bildung und allmählichen Veränderung des Materials, aus dem die Erde besteht, und bei der Herausbildung ihrer jetzigen Oberfläche mitgewirkt haben und noch jetzt wirken (dynamische G. oder G. im engern Sinn, auch Geogenie); 3) die Entstehung der jetzigen Gestalt der Erde aus dem Wirken der in ihr liegenden Kräfte und die Entwickelungsgeschichte der die Erde bewohnenden Tier- und Pflanzenwelt zu verfolgen (historische G.). Man unterscheidet wohl auch folgende Zweige der G.: 1) physiographische G. (Geophysik), Lehre von der Gestalt und Größe der Erde, den Dichtigkeits- und Temperaturverhältnissen (Geothermik), der Oberflächenbeschaffenheit (Orographie) der Erde, besonders hinsichtlich der Verteilung von Wasser und Land etc.; 2) petrographische G. (Petrographie, Lithologie), Lehre von der mineralogisch-chemischen Natur des die Erdkruste bildenden Materials; 3) dynamische G., Lehre von den gesteins- und gebirgsbildenden Kräften, in der man gewöhnlich einen Abschnitt dem Vulkanismus und einen besondern der petrogenetischen G. (Petrogenie), der Lehre von der Bildung und Umbildung der Gesteine, widmet; 4) architektonische G. (Geotektonik, Stratigraphie), Lehre vom Aufbau der Erdkruste; 5) historische G. (Formationslehre), Lehre von der Entwickelungsgeschichte der Erde und ihrer Bewohner (Paläontologie oder Petrefaktologie, Versteinerungskunde, mit ihren zwei Teilen: Paläozoologie und Paläophytologie). | Als Hilfswissenschaften der G. sind zu nennen die übrigen beschreibenden Naturwissenschaften, und zwar die Mineralogie für die Petrographie, die Botanik und Zoologie für die Paläontologie, sodann die Physik und die Chemie für die chemische G. Zu beiden zuletzt genannten Wissenschaften ist die Verwandtschaft um so enger geworden, als sich eine experimentierende Richtung in der G. (Experimentalgeologie) entwickelt hat, die durch Nachahmung besonders mechanischer und vulkanischer Vorgänge eine richtige Erklärung vieler Naturerscheinungen anstrebt. Anderseits bildet die G. eine der Grundlagen der Geographie, ferner der wissenschaftlichen Bodenkunde (Pedologie) und vor allem der Bergbaukunde; außerdem setzt die Lösung vieler technischer Aufgaben geologische Kenntnisse voraus, so das Bohren artesischer Brunnen, Weg-, Kanal-, Eisenbahn-, namentlich Tunnelanlagen etc. (technische G.). Auch bei der Entscheidung hygienischer Fragen spielt die G. eine Rolle. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 593-595. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006670679

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