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Definition
- Duden: in der [christlichen] Mission (4) tätiger Geistlicher oder Laie | Duden: Mission: 1. (bildungssprachlich) [mit einer Entsendung verbundener] Auftrag; Sendung | 2. (bildungssprachlich) [ins Ausland] entsandte Personengruppe mit besonderem Auftrag | 3. (bildungssprachlich) diplomatische Vertretung | 4. Verbreitung einer religiösen (besonders der christlichen) Lehre unter Andersgläubigen bzw. unter Nichtgläubigen | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Missĭon (lat.), Sendung, Auftrag; insbes. der Inbegriff aller Unternehmungen, welche die Verbreitung des Christentums unter nichtchristlichen Völkern bezwecken. Die Geschichte der M. fällt zusammen mit der der Ausbreitung des Christentums. Die ersten Missionare, d. h. Arbeiter am Werke der M., waren die Apostel Jesu; vor allem hat Paulus das Evangelium ausgebreitet. Um 200 gab es Christengemeinden in allen Hauptteilen des römischen Reiches, um 400 darf letzteres als christianisiert gelten (vgl. Harnack, Die M. und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten, 2. Aufl., Leipz. 1906, 2 Bde.). Um 600 sind die Franken, um 1000 die germanischen Völker, um 1300 ist Europa dem Christentum gewonnen. Dann tritt ein Stillstand in der Ausbreitung ein. Nach der Reformation eröffnet die katholische Kirche eine M. vor allem in den neuentdeckten Ländern, um dort für die in Europa verlornen Gebiete Ersatz zu finden. Benediktiner, Cistercienser, Prämonstratenser und besonders die Bettelorden durchziehen Afrika und Amerika, werden aber übertroffen von den Jesuiten, die namentlich in Südamerika und China große, äußerlich jedenfalls glänzende, aber nicht überall bleibende Erfolge erzielen. Festen Zusammenschluß und einheitliche Leitung unter Aussicht des römischen Stuhles erhalten die Bestrebungen durch die von Gregor XV. 1622 gestiftete Propaganda (s. d.). Urban VIII. verbindet damit 1627 das Kollegium der Propaganda: eine Bildungsanstalt für auszusendende Glaubensboten, die möglichst bald aus der Mitte der bekehrten Völker rekrutiert werden. Auf einen Niedergang im 18. Jahrh. folgt, gefördert durch die modernen Verkehrsmittel u. dgl., im 19. ein neuer Aufschwung. Vor allem ward die M. in die neuentdeckten Gebiete Afrikas getragen und besonders durch den Kardinal Lavigerie (s. d.) ihre Ausbreitung gefördert; neuerdings hat hier gerade deutsche Missionstätigkeit Bedeutendes geleistet. In Australien und noch mehr in dem hervorragend von Protestanten erschlossenen Ozeanien hat die katholische M. mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, weiß sich aber doch zu behaupten. In Amerika hat sie, übrigens vielfach zurückgedrängt, im spanischen Sprachgebiet gute Erfolge zu verzeichnen. Im östlichen Asien kann sie erst etwa um die Mitte des 19. Jahrh. kräftiger einsetzen; China und Japan öffneten erst damals ihre Länder; in Vorderindien schuf die Auflösung der Ostindischen Gesellschaft günstigere Verhältnisse; besonders in Hinterindien hemmten vielfach blutige Verfolgungen das weitere Vordringen. Die Orient-M. sucht weniger den christlichen Glauben unter den Mohammedanern auszubreiten, als die orientalischen Christen für die Union mit Rom zu gewinnen; sie hat dabei gute Erfolge aufzuweisen; namentlich ist die Wiederaufrichtung des lateinischen Patriarchats von Jerusalem (1847) bedeutsam gewesen. In Frankreich und Italien traten zuerst Weltgeistliche zu eignen Missionsvereinen zusammen. In neuerer Zeit haben sich auch unter Laien sogen. Vereine zur Verbreitung des Glaubens gebildet, deren Mitglieder sich zu einem bestimmten Beitrag an Geld und einem täglichen Gebet für die M. verpflichten; die verbreitetsten sind: die Picpusgenossenschaft in Paris (s. Picpus) und der Xaverius-Verein (s. d.); die Leopoldinen-Stiftung in Österreich, gegründet 1829 zur Unterstützung der nordamerikanischen M.; der Ludwigs-Missionsverein in Bayern; der Verein der heiligen Kindheit; der Bonifatius-Verein (s. d.), gegründet vom Grafen Joseph zu Stolberg; die durch Lavigerie (s. d.) angeregten Antisklavereivereine; der Afrikaverein deutscher Katholiken u. a. – In der russischen Kirche ist der Missionstrieb besonders seit 1870 neu erwacht, was zunächst zur Restauration der großen Russischen Missionsgesellschaft führte. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 899-901. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007095821
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