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Definition
- Duden: zu Florenz | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Florenz] | Duden: Florenz: italienische Stadt | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1906: Florenz (ital. Firenze, hierzu der Stadtplan), Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), bis 1859 Hauptstadt des Großherzogtums Toskana und 1865–71 die des Königreichs Italien, 55 m ü. M., ist reizend im weiten, von Berghöhen umkränzten Tal des 120–160m breiten, von Kais eingefaßten Arno gelegen, eine der interessantesten Städte Italiens, die den Beinamen la bella (»die Schöne«) führt und wegen ihrer hohen geistigen Bedeutung, namentlich für die Kunst, auch das »italienische Athen« genannt wird. | Das Klima ist großen Temperatursprüngen ausgesetzt; die mittlere Temperatur beträgt im Jahr 14,3°, im Januar 4,8, im Juli 24,6°. Gleichwohl bringen viele Fremde einen Teil des Jahres hier zu. Spätfrühling und Herbst sind die schönste Zeit für F. Die Stadt ist durch Niederreißung der alten Mauer und Errichtung neuer Stadtviertel bedeutend vergrößert und zugleich verschönert, aber auch durch Niederlegung alter Quartiere mancher geschichtlicher Baudenkmäler und malerischer Örtlichkeiten beraubt worden. Sie hat mehrere wohlerhaltene Stadttore aus dem 13. und 14. Jahrh. und zwei Zitadellen, die kleinere (Belvedere) südlich am höchsten Punkte, die größere (Forte da Basso oder San Giovanni Battista) am Nordende. Die schönsten Straßen sind heute die längs den Ufern des Arno führenden Kais, Lungarno[701] genannt, die Via Calzajoli, die belebteste Straße, die den Domplatz mit der Piazza della Signoria verbindet, die Via Porta Rossa, Via Tornabuoni, Via de' Cerretani, Via Martelli und Via Cavour auf dem rechten, die Via Maggio auf dem linken Arno-Ufer. An Stelle der frühern Befestigungsmauer umzieht die Stadt gegenwärtig eine breite Ringstraße (Viale). Unter den zahlreichen Plätzen bildet die Piazza della Signoria seit dem Mittelalter den Mittelpunkt des städtischen Lebens. Hier fanden alle Volksversammlungen, Feste und Kämpfe der republikanischen Zeit statt; hier wurde 1498 Savonarola verbrannt. Auf dem Platze befinden sich der Neptunsbrunnen von Ammanati, die Gruppe des Herkules und Cacus von Bandinelli und die Reiterstatue Cosimos I. von Giov. da Bologna (1594). Andre ältere Plätze sind: der Domplatz, die Piazza dell' Annunziata mit der Reiterstatue Ferdinands I. von Giov. da Bologna (1604) und zwei Brunnen von Pietro Tacca (1629), der jetzt ganz umgewandelte Mercato Vecchio, der älteste Platz der Stadt, mit dem Denkmal Viktor Emanuels (1891), die Piazza di Santa Maria Novella mit zwei Obelisken, die Piazza Santa Trinità mit einer antiken Granitsäule, die eine Porphyrstatue der Gerechtigkeit (von Tadda) trägt, und die Piazza di Santa Croce mit dem Dantedenkmal. Neu angelegt sind außer der Piazza Vittorio Emanuele die Piazza Cavour mit einem Triumphbogen, Piazza Donatello, Piazza d'Azeglio und Piazza dell' Indipendenza. Über den Arno führen vier steinerne Brücken: Ponte alle Grazie (von 1236), Ponte Vecchio (von 1345), die belebteste, mit den Buden der Goldschmiede und einem 1901 errichteten Denkmal Benvenuto Cellinis, Ponte Santa Trinita, die schönste (1570 von Ammanati erbaut), und Ponte alla Carraja (1557 erneuert). Außerdem wird der Arno an beiden Enden der Stadt von zwei eisernen Brücken überspannt. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 701-707. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006618456