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Definition
- Duden: Kubaner: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Kuba] | Duden: Kuba: Inselstaat im Karibischen Meer | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1906: Cuba (hierzu die Karte »Cuba«), die größte der westind. Inseln (s. Karte »Westindien etc.«), von den Spaniern anfangs Juana, dann Fernandina und wegen ihrer Schönheit und Fruchtbarkeit Königin oder Perle der Antillen genannt, bildet seit 1902 einen besondern Freistaat. Zwischen 19°49' (Kap Cruz) und 23°13' nördl. Br. (Hicacosspitze), 74°10' (Kap San Antonio) und 84°55' westl. L. (Kap Maisi) erstreckt es sich 40–160 km breit, 1300 km lang und ist mit den zahlreichen Nebeninseln (Pinos [s. d.], Cayo Largo, Laberinto de Doce Leguas etc. im S., Colorados, Cayo Fragoso, C. Romano, C. del Sabinal etc. im N.) 118,833 qkm, ohne sie 112,191 qkm groß. Die Nebeninseln sind meist Korallenbauten, ebenso ist der Hauptküstensaum korallin, die zahlreichen schönen Hafenbuchten aber sind durch gehobene Korallendämme vor dem Seegange geschützt. Unter letztern sind die vorzüglichsten die von Havana, Matanzas, Nuevitas, Guantanamo, Santiago und Cienfuegos, bei den Buchten im NO. erschwert aber der Passatwind die Ausfahrt. Die Südküste ist durch die Golfe von Cortez, Matamano, Jucaro und Guacanayabo weiter gegliedert und annähernd 1700 km lang, die Nordküste (1500 km) verläuft geradliniger und wird hinter den Nebeninseln von einer kanalartigen ruhigen Seichtsee begleitet (Cayo Romano-Bai, Buenavista-Bai, Caibarien-Bai etc.). Das höchste Gebirge, die schroff in das Karibische Meer abstürzende Sierra Maestra, liegt im äußersten Südosten und ist am Ojo del Toro 1582 m, im Pico Turquino 2560 m und in der Gran Piedra 1588 m hoch. Auch die Sierra de Toar, de Cristal, de Nipe (600 m) etc. machen den Osten zu dem Hauptberglande Cubas. Im übrigen liegt in der Mitte der Südseite das hohe Gebirge von Guamuhaya oder Trinidad (Loma de Banao 1700 m, Pico de Potrerillo 944 m), im äußersten Nordwesten aber die Sierra de los Organos (Pan de Guayabon 795 m). Das vorherrschende Gestein ist in allen Gebirgen tertiärer Kalkstein, den zahlreiche Höhlen, unterirdische Flußläufe, wilde Schluchten, Kesseltäler, z. T. auch Naturbrücken durchsetzen. Daneben fehlt es aber auch nicht an älterm Gestein, wie Gneis, Glimmerschiefer, Quarzit, besonders aber Diorit und Serpentin. Der rote Verwitterungsböden der Kesseltäler, ebenso wieder weiten Ebenen und Niederungen, die sich an die Gebirge anlehnen, ist außerordentlich fruchtbar. Die Sierra Maestra und die Sierra de los Organos umschließen reiche Kupfer-, Eisen- und Manganerzlager, die Tertiär- und Kalkschichten bei Santa Clara u. a. O. Asphalt, die Goldführung der Flußablagerungen ist dagegen gering. Mineralquellen sind zahlreich, werden aber nur vereinzelt zu Kurzwecken benutzt. Von den Flüssen ist nur der in der Sierra Maestra entspringende Canto auf größerer Strecke (150 km) schiffbar, auf kürzerer Strecke der Rio Agabama, Rio Damuji, Rio San Juan und Rio Sagua. Das tropische Klima der Insel wird durch den öfters einbrechenden Nordwestwind (Norte) gemildert, und den westlichen Höhen fehlt es sogar im Winter nicht ganz an Reifnächten. In Havan a schwankt die Temperatur zwischen 9 und 41°, das Julimittel beträgt 27,8°, das Januarmittel 21,8°, das Jahresmittel 25,1°. Die Regenzeit dauert vom Mai bis November, die trockensten Monate sind Dezember, Februar und April, und die Regenhöhe beträgt 1390 mm. In Santiago hat der heißeste Monat (August) 28,2, der kühlste (Februar) 23,4° Mitteltemperatur. Der Nordostpassatwind ist der Hauptregenwind. Vom S. fegen im Spätsommer bisweilen Orkane über die Insel (1844,1846,1888). Erdbeben sind nur im O. häufig. [...] | Die Bevölkerung zählte 1887: 1,631,687,1899 aber infolge der Verwüstungen des letzten Aufstandes nur 1,572,797 Seelen (815,205 Männer, 757,592 Weiber). Die indianischen Urbewohner sind längst dem harten Druck erlegen, den die Spanier auf sie ausübten, und die heutige Bevölkerung setzt sich wesentlich aus den seit 1511 eingewanderten Weißen und den seit 1524 als Sklaven eingeführten Negern zusammen. Vollblutneger heißen Morenos, Mulatten Pardos. Nachdem 1872 alle von Sklavinnen gebornen Kinder für frei erklärt worden waren, schaffte man 8. Mai 1880 die Sklaverei gänzlich ab, ohne den Eigentümern Entschädigung zu gewähren. Doch sollten die Neger noch 8 Jahre in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem frühern Herrn stehen; 1892 wurde auch dies für die letzten 25,000 aufgehoben. Da die freien Neger wenig Luft zur Plantagenarbeit zeigen, hat man chinesische Kulis eingeführt, deren Zahl 1877: 43,811,1899 aber nur noch 14,863 betrug. Neger und Mulatten gab es 1899: 505,443, d. h. 32,1 Proz. von der Gesamtbevölkerung. Innerhalb der weißen Bevölkerung bestand von jeher ein schroffer Gegensatz zwischen den auf der Insel gebornen Kreolen und den eingewanderten Spaniern, welch letztere das wirtschaftlich rührigere Bevölkerungselement bildeten und von der Regierung bei Besetzung aller einträglichen Staatsämter entschieden bevorzugt wurden. Da die Verwaltung dieser Ämter vielfach schlecht und unfähig war, erwachte auch bei den Kreolen früh ein starkes Unabhängigkeitsstreben, das in Geheimbünden, Erhebungen und Bürgerkriegen dem Mutterlande bald gefährlich ward. Die Unabhängigkeitspartei fand von Anfang an eine kräftige Förderung in der Nordamerikanischen Union sowohl durch Geld- und Waffenlieferungen als auch durch Zuzug von Führern und Kämpfern, und 1898 ward schließlich der spanischen Herrschaft über die Insel ein rasches Ende bereitet. Seit dem Frieden von Paris (10. Dez. 1898) stand dann C. unter nordamerikanischer Militärverwaltung, bis 2. Mai 1902 die tatsächliche Konstituierung der Republik C. unter ihrem ersten Präsidenten Estrada Palma erfolgte (Weiteres s. unten, Geschichte). Ihre Selbständigkeit ist insofern beschränkt, als sich die Union das Recht der Intervention bei innern Zwistigkeiten sowie der Errichtung von Marinestationen vorbehalten hat, und als die Republik keine Verträge gegen ihre eigne Unabhängigkeit schließen und keine Schulden über ihre Einkünfte hinaus kontrahieren darf. Die Regierung besteht aus einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten, einem Senat aus 36 und einem Abgeordnetenhaus aus 63 Mitgliedern, die auf vier Jahre gewählt werden. Sitz der Regierung ist Havana. An der Spitze eines jeden der sechs Departements steht ein Gouverneur. Die Departements sind dieselben wie unter der spanischen Herrschaft: [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 362-367. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006454224