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Ethnisch/nationale Gemeinschaften > sarmatisch

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sarmatisch  

Definition

  • Duden: Sarmatien, die Sarmaten betreffend | [Anm.: unvollständig: Sarmatien, die Sarmaten betreffend; von den Sarmaten stammend, zu ihnen gehörend; in Sarmatien gelegen] | Duden: Sarmatien: alter Name des Landes zwischen Weichsel und Wolga | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Sarmatien (Sarmatia), im Altertum alles Land zwischen Weichsel und Wolga, das noch heute in der Wissenschaft den Namen »Sarmatische Tiefebene« führt, ward nach griechischer Annahme (seit Alexander) durch den Tanais in eine europäische und eine asiatische Hälfte geschieden. Flüsse waren: der Borysthenes (Dnjepr), Hypanis (Bug), Tyras (Dnjestr) und Tanais (Don) mit Gerrhos (Donez?). Nach N., in das Suevische Meer (Ostsee), strömen: Vistula (Weichsel), Guttalos (Pregel), Rudon (Memel) und Chesynos (Düna). Mit Ausnahme der südlichen Striche war das Land rauh und winterlich, von Natur, vom Süden abgesehen, wenig zum Ackerbau, aber zur Viehzucht geeignet. Die bedeutendsten Städte waren: Tanais (an der Mündung des Tanais), Olbia (an der Hypanismündung) und Tyras (an der Mündung des Tyras), alle an der Küste des Schwarzen Meeres gelegen und von Griechen gegründet. Die Bewohner, Sauromaten oder Sarmaten, kommen schon bei Herodot vor und umfassen nach Ptolemäos vier große Völkerschaften: die Ästier, vom Frischen Haff bis zum Finnischen Meerbusen; die Veneden, südlicher, von der Weichsel bis zur Düna; die Bastarner, zwischen Weichsel und Karpathen, und die Jazygen, am Nordufer des Palus Maeotis (Asowsches Meer), späterhin weiter westlich. Doch ist diese Einteilung rein geographisch, nicht ethnographisch, da in den Ästiern Vorfahren der Litauer, in den Veneden Slawen erkannt wurden und die Bastarner germanischen Ursprungs sind. Stämme der eigentlichen Sarmaten sind die Maïten (Mäoten), Alanen, Roxolanen und Jazygen, alle im N. und O. des Asowschen Meeres und im N. des Kaukasus. Am wahrscheinlichsten gehörten sie der turanischen Völkerfamilie an. Sie werden als von gelber Hautfarbe und von wildem Aussehen geschildert, das sie durch Tätowierung noch steigerten, führten ein Nomadenleben und waren vortreffliche Krieger, Reiter und Bogenschützen. Ihre Ausrüstung bestand in Helm, Lederpanzer und lederüberzogenem Schild, ihre Waffen in Schwert, Lanze und Bogen. Auch die Frauen zogen mit in den Krieg und führten die Waffen wie die Männer. Das asiatische S. reichte bis an den Kaspischen See und den Kaukasus und wurde von zahlreichen, meist nur dem Namen nach bekannten Völkerschaften bewohnt. Das Reich der Sarmaten, das in nachalexandrinischer Zeit das der Skythen vernichtet hatte, wurde im 3. und 4. Jahrh. durch die Goten gestürzt. S. Karte »Römisches Weltreich«. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 615. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000740302X

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