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Definition
- Duden: Numidien, die Numider betreffend | [Anm.: unvollständig: Numidien, die Numider betreffend; von den Numidern stammend, zu ihnen gehörend; in Numidien gelegen] | Duden: Numidien: antikes nordafrikanisches Reich | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Numidĭen, im Altertum ein Reich in Nordafrika, das heutige Algerien begreifend, grenzte gegen Norden an das Mittelmeer, gegen O. an die römische Provinz Afrika, das frühere Gebiet von Karthago, gegen W. an Mauretanien, durch den Fluß Muluchath (Muluja) davon geschieden, und gegen S. an die Ketten des Großen Atlas, die es von dem Lande der Gätuler und dem innern Libyen trennten. Die Einwohner, Numidier (vom griech. Wort Nomaden, ihrer Lebensweise wegen), als Reiter ausgezeichnet, zerfielen in die Massäsylier und die Massylier, jene im westlichen, diese im östlichen Teil des Reiches; der Ampsaga (jetzt Wadi el-Kibir) bildete die Grenze zwischen ihnen. Zur Zeit des zweiten Punischen Krieges stand das westliche N., der bei weitem größere Teil, unter der Herrschaft des Syphax, der es mit den Römern (seit 207 v. Chr.), das östliche unter der des Masinissa, der es mit den Karthagern hielt. Als aber Syphax infolge seiner Verheiratung mit Sophonisbe, der Tochter Hasdrubals, auf die Seite der Karthager herübergezogen wurde und Masinissa vertrieb, suchte dieser Hilfe bei den Römern, die 204 unter Scipio in Afrika landeten, Syphax wiederholt besiegten und sein Reich Masinissa übertrugen. Masinissas Söhne Micipsa, Gulussa und Mastanabal teilten sich in das Erbe des Vaters; doch bemächtigte sich Micipsa wieder des ganzen Reiches und hinterließ es 119 seinen Söhnen Adherbal und Hiempsal und seinem Neffen, dem Sohn Mastanabals, Jugurtha. Nach Jugurthas Vernichtung 106 gaben die Römer den Westen an Mauretanien; den Osten verteilten sie unter die noch übrigen Glieder der königlichen Familie, von denen eins, Juba I., Hiempsals Sohn, im Bürgerkrieg auf die Seite des Pompejus trat, weshalb nach seiner Besiegung in der Schlacht bei Thapsus (46) N. unter dem Namen Numidia propria römische Provinz wurde. Augustus gab den westlichen Teil, vom Fluß Ampsaga an, mit Mauretanien an Juba II., während der östliche Teil, das eigentliche N., unter der unmittelbaren Botmäßigkeit Roms blieb und die Provinz Nova Africa bildete. Die bedeutendsten Städte darin waren: Hippo, Rusucurrum, Zama, Lambese und Cirta (Constantina). Bei der Teilung des römischen Reiches unter Theodosius fiel N. an das weströmische Reich, darauf an die Wandalen, nach deren Vernichtung im 6. Jahrh. an das byzantinische Reich und im 7. Jahrh. an die Araber. An die Herrschaft der Römer erinnern großartige Ruinen, besonders in Theveste (jetzt Tebessa) und Lambese (die Inschriften sind gesammelt in Bd. 8 des »Corpus inscriptionum latinarum«). Vgl. Dureau de la Malle und Yanoski, Afrique ancienne (Par. 1843); Vivien de Saint-Martin, Le Nord de l'Afrique dans l'antiquité (das. 1863); Boissière, L'Algérie romaine (2. Aufl., das. 1883, 2 Bde.); Tissot, Géographie comparée de la province romaine d'Afrique (das. 1884–88, 2 Bde.); Pallu de Lessert, Les fastes de la Numidie (Konstantine 1888); Cagnat, L'armée romaine d'Afrique et l'occupation militaire de l'Afrique (Par. 1892); G. Boissier, L'Afrique romaine (2. Aufl., das. 1901); Schulten, Das römische Afrika (Leipz. 1899); Gsell, L'Algérie dans l'antiquité (neue Ausg., Par. 1903) und Les monuments antiques de l'Algérie (das. 1902, 2 Bde.); Graham, Roman Africa (Lond. 1902). | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 836. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007167326
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