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Makedonier  

Definition

  • Duden: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Makedonien] | Duden: Makedonien: Region im nördlichen Griechenland | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Mazedonĭen (lat. Macedonia), Landschaft Nordgriechenlands von sehr wechselnden Grenzen, die zur Zeit ihrer größten Ausdehnung nach Philipp II. ungefähr die Unterläufe der Flüsse Strymon (Struma), Axios (Wardar) und Haliakmon (Wistritza) umfaßte. Erstere beiden, einander parallel laufend, sind nur durch Hügelland oder niedrige Gebirge (Kerkine und Dysoron, jetzt Kurscha-Balkan) voneinander getrennt, aber ringsum durch Hochgebirge umschlossen. Im O. scheiden das Pangäon (Bunar Dagh) und der Orbelos (jetzt Perim Dagh), im N. der Skomios (Witosch) und Skardos (Schar Dagh), im W. das Boiongebirge (Grammos) diese Stromgebiete von Thrakien, Illyrien und Epirus. Der mächtige Olympos und die niedrigen Kambunischen Berge trennen es von Thessalien. Als größere Ströme sind zu nennen: Erigon (heute Tzerna), ein rechter Zufluß des Axios, Haliakmon, zwischen diesem und dem Axios der kurze, wasserreiche Ludias (Moglenitiko), der Echedoros (Galliko) und der Angites (Angista), ein Zufluß des Strymon. Ein eignes Gebiet für sich bildet die Landschaft Eordäa (s. d.), das Becken des Sees von Ostrowo, rings von hohen Bergen umschlossen, nach[488] O. vom Bermios (1800 m, jetzt Doxa), nach N. vom Bora (2517 m, jetzt Nidsche), nach W. und S. von der bis 2068 m ansteigenden Kette des Peristeri. Ein fast durchweg enges Tal, das sich nur in seinem Unterlaufe zu einer fruchtbaren Ebene erweitert, durchfließt der Strymon. Die Oberläufe der Hauptflüsse liegen so hoch (bis 860 m), daß das Klima für 40–41° nördl. Br. rauh zu nennen ist und die aus Eichen, Buchen und Fichten bestehenden Wälder einen durchaus nördlichen Charakter tragen. Doch sind die Gebirgsgegenden zur Viehzucht gut geeignet und bargen in ihrem Innern Metalle aller Art, besonders Gold und Silber (im Pangäon, bei Philippi und im Dysoron waren reiche Gruben, die jetzt verschollen sind). Groß ist die Anzahl ansehnlicher Seen, deren alte Namen wir zum Teil nicht mehr wissen. Bekannt sind nur die des Begorritis (Sary Göl, südlich von Ostrowo), Bolbe (Beschik Göl, östlich von Saloniki), Kerkinitis (Tachyno Göl, durch den der Strymon fließt) und Prasias (See von Butkowo). Von einzelnen Landschaften mit ihren Städten sind zu nennen: Päonien, am mittlern Strymon und Axios, mit der Hauptstadt Stobi; Pelagonien (s. d.), westlich davon, am obern Erigon, mit Stubera; Lynkestis (s. d.), am mittlern Erigon, mit Heraklea Lynkestis (jetzt Bitolia); Orestis (s. d.), am obern Haliakmon, mit Keletron; Elimiotis (s. d.), am mittlern Haliakmon; Eordäa, nordöstlich vom vorigen; Pierien (s. d.), am nördlichen Fuße des Olympos, mit den Städten Dion, Pydna und Methone; Emathia (s. d.), der westliche Teil der Strandebene, mit Beröa (Weria), Kition, Ägä oder Edessa (jetzt Wodena); südöstlich davon Bottiäa, die Küstengegend, mit Pella, der spätern Residenz; nördlich davon Almopia, am obern Ludias (heute Moglena, s. d.); zu beiden Seiten des untern Axios Amphaxitis; Mygdonien, nördlich von der Chalkidike, mit Thessalonike (Saloniki); östlich vom vorigen am untern Strymon Bisaltia, nördlich Krestonia. Im untern Strymonbecken lagen die großen thrakischen Städte Heraklea Sintike und Siris (Seres), in Edonien (s. d.) am Pangäongebirge Amphipolis (jetzt Marmara) und Philippi (jetzt Filibedschik). Erst spät kam auch die Halbinsel Chalkidike zu M. S. Karte »Altgriechenland« (Bd. 8). | Neuerdings hat man sich wiederum gewöhnt, den Namen M. im Sinne der Alten, d. h. für das jetzige Wilajet Saloniki und den Süden des Wilajets Monastir (s. Karte »Europäische Türkei«), zu gebrauchen. Für gewöhnlich bezeichnet man als M. die Flußgebiete der Mesta, Struma und des Vardar oder die Wilajets Kosovo, Monastir und Saloniki. Dieses Gebiet, 96,000 qkm mit 3 Mill. Einw., ist der eigentliche Tummelplatz des Nationalitätenstreites auf der Balkanhalbinsel, weil die auch kirchlich völlig gespaltene Bevölkerung Mazedoniens ein Gemisch der verschiedensten Völkerschaften ist, unter denen sich vor allem Bulgaren, Serben und Griechen einander schroff gegenüberstehen. Sicher ist nur, daß im Innern das slawische Volkselement zweifellos vorherrscht, während die Küstengebiete in zusammenhängender Masse von Griechen bewohnt werden. Dazwischen sind osmanische Türken in größern oder kleinern Inseln zerstreut, während die Albanesen vorwiegend den Westen einnehmen. Peucker gliedert die Bevölkerung nach Nationalität und Religion folgendermaßen: 550,000 mohammedanische Türken, 240,000 orthodoxe Griechen, 1,215,000 orthodoxe und 140,000 mohammedanische Slawen (Bulgaren und Serben), 10,000 katholische, 12,000 orthodoxe und 615,000 mohammedanische Albanesen, 93,000 orthodoxe Walachen, 63,000 Juden, 38,000 mohammedanische Zigeuner, 24,000 orthodoxe Türken, mohammedanische Walachen, mohammedanische Griechen und Fremde. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 488-491. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007065957

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    Mazedonier

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