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Leinwandhändler  

Definition

  • bdk: siehe Händler | Duden: Leinwand: 1. festes Gewebe in Leinwandbindung, vor allem aus Leinen und Hanf | Duden: Leinen: 1. a. Flachsfaser | b. aus Flachsfasern hergestelltes, dauerhaftes und gut waschbares Gewebe in Leinwandbindung | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Leinwand (Leinen, Linnen), im allgemeinen jedes glatte Gewebe aus Flachs, Hanf oder Werg mit Ausnahme einiger seiner und leichter Gewebe, die mit besondern Namen bezeichnet werden. Man unterscheidet nach dem Material Flachsleinwand (aus reinem Flachs), Hanfleinwand (aus reinem Hanf oder mit hänfener Kette und Flachsgarneinschlag), Wergleinwand oder Hedeleinen, halbflächsene L. oder Halbhedeleinen, Halblaken (mit [375] Kette von Flachsgarn und Einschuß von Werggarn), halbbaumwollene L. oder Halbleinen, fälschlich irische oder irländische L. genannt (mit Kette von Baumwollgarn und Einschuß von Flachsgarn oder umgekehrt). Die beste und schönste L. liefert der Flachs. Hanf gibt fast nur grobe, aber sehr feste und haltbare L.; Wergleinwand ist minder fest und nur, wenn aus gutem Maschinengarn hergestellt, auch von schönem Aussehen. Halbleinen ist dem reinen Flachsleinen untergeordnet, selbst wenn es dies in Schönheit des Ansehens erreicht oder übertrifft. Die gröbste L. ist das Segeltuch (Segelleinwand) aus Hanfgarn, dessen leichtere Sorte Schiertuch genannt wird; dann folgen Sack- und Packleinwand teils aus Hanf, teils ganz oder halb aus Hede, selbst aus Jute. Die Leinwandgattungen, die zu Kleidungsstücken und Wäsche (Hemdentuch, Bettücher) dienen, erscheinen in fast zahllosen Sorten. Zu den stärkern gehört die Hausleinwand, die aus Handgespinst in ländlichen Wirtschaften hergestellt wird. Zu der fabrikmäßig erzeugten L. dient dagegen Maschinengarn, das aber auch noch vielfach auf Handstühlen verwebt wird. Meist verarbeitet man ungebleichtes, nur zu der böhmischen und schlesischen Weißgarnleinwand (Kreas, Lederleinwand) und zu dem westfälischen Löwentlinnen gebleichtes Garn. Die Benennungen der verschiedenen Sorten sind unsicher; die von Ländern oder Städten abgeleiteten Namen zeigen gewöhnlich nur Qualitätsunterschiede, aber nicht die Herkunft an. So wird »irländische« L. auf dem Kontinent, »Osnabrücker« in England, »Bielefelder« und »holländische« in Böhmen und Schlesien fabriziert. Von den deutschen Leinwandsorten stehen die westfälischen, sächsischen, schlesischen und böhmischen obenan, von erstern wieder die Bielefelder (dichte, egale, sehr dauerhafte, zum Teil auch sehr seine Gewebe) und Osnabrücker (meist stärkere und mittlere Sorten). Letztere gehen zum Teil nach Holland, werden dort gebleicht und appretiert und kommen dann als holländische Leinen auf den Markt. Über die in Hannover den Leinenhandel überwachenden Leggen s. d. Zu den leichten Leinwandgattungen gehören z. B. die schlesischen und böhmischen Schockleinen, die sogen. Futterleinen, die stark appretiert und dann mitunter Kannevas genannt werden und ungebleicht (Franzleinen) oder schwarz, grau etc. gefärbt und moiriert (Moorleinen) vorkommen; das Starr- oder Steifleinen (Schetterleinen), das aus grobem Garn sehr locker gewebt und mit Leim so stark appretiert wird, daß die Öffnungen des Gewebes dadurch ausgefüllt sind und letzteres sehr steif wird; die Glanzleinwand, ziemlich sein, lose gewebt, verschieden gefärbt, stark appretiert und auf einer Glänzmaschine geglänzt. Man fertigt auch farbig gestreifte, karierte und gegitterte L. als Kleiderstoff und zu andern Zwecken (Bettüberzügen), nimmt aber, wenn Farbestreifen in weiße L. eingewebt werden sollen, zu erstern sehr gewöhnlich Baumwollgarn, das sich besser färbt als Leinengarn. Die feinsten Leinengewebe, Batist, Schleier und Linon, rechnet man gewöhnlich nicht zur L. Der früher allgemein angenommene Unterschied zwischen Handgespinst und Maschinengespinst zugunsten des erstern ist als ungerechtfertigt nachgewiesen und damit auch das Vorurteil gegen Gewebe aus Maschinengarn verschwunden. Dichte und Garne bei glatten Reinleinen sind: [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 375-376. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006990371

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept4084200

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