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Architektur > Mausoleen > Mausoleum

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Mausoleum  

Definition

  • bdk: Sakralbau | Duden: monumentales Grabmal in Form eines Bauwerks | Meyers Großes Konversations-Lexikon1908: Mausolēum (griech.), ursprünglich das Grabmal, das dem König Mausolos (in schriftlich Mausollos) von Karien seine Gemahlin Artemisia in Halikarnassos errichten ließ. Es bestand aus einem hohen viereckigen Unterbau, der einen Umfang von 129 m hatte und ein von 36 Säulen umstelltes tempel artiges Grabmal (Heroon) trug. Über diesem Heroon erhob sich ein Aufsatz, der sich in 24 Stufen zu einer Pyramide zuspitzte, auf deren Spitze eine Quadriga aus Marmor mit den Kolossalbildern des Mausolos und seiner Gemahlin stand; das Ganze war 44 m hoch. Die Architekten waren Satyros und Pythis, die Bildhauer Skopas, Bryaxis, Timotheos, Leochares und Pythis, von denen die vier erstern je eine Seite des Monuments zur Ausschmückung, letzterer die Ausführung der Porträtgruppe übernahmen. Dem Zusammenwirken dieser Künstler hatte das M. den Ruhm zu verdanken, daß es unter die sieben Wunderwerke der Alten Welt gezählt wurde. Noch im 12. Jahrh. erwähnt es der byzantinische Bischof Eustathios als[470] wohlerhalten; im folgenden Jahrhundert ging der Oberbau fast ganz zugrunde, und 1522 benutzten es die Johanniter als Kalk- und Steinbruch. Erst 1857 entdeckte Newton die Stätte wieder. Man fand noch ziemlich viele Skulpturen, so die ca. 3 m hohen Statuen des Königs Mausolos und der Artemisia, mehrere Reliefplatten von dem den Unterbau umgebenden Fries (mit Darstellung eines Amazonenkampfes) und Reste andrer Figuren, die alle nach London ins Britische Museum kamen. Vgl. Newton, Discovering at Halicarnassus etc. (Lond. 1862); Petersen, Das M. (Hamb. 1867); Adler, Das M. zu Halikarnaß (Berl. 1900). – Nach diesem Prachtbau wurden später ähnliche über einem Grab errichtete Bauwerke Mausoleen genannt, z. B. das in drei Stockwerken pyramidal sich erhebende M. in St.-Remy, wohl aus der letzten Zeit der römischen Republik, das M. des Augustus auf dem Marsfeld in Rom, von dem nur noch spärliche Reste vorhanden sind, das des Hadrian in Rom (s. Engelsburg und Tafel »Architektur V«, Fig. 8 u. 9), aus neuerer Zeit die gemeinsame Grabstätte König Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise, Kaiser Wilhems I. und der Kaiserin Augusta in Charlottenburg, das M. Kaiser Friedrichs III. bei der Friedenskirche in Potsdam, das M. der Großherzogin Alice von Hessen auf der Rosenhöhe bei Darmstadt, das M. des Königs Ernst August und der Königin Friederike von Hannover im Park von Herrenhausen und das Viktoria- und Albert-M. in Frogmore-Lodge bei Windsor. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 470-471. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007064861

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept_1256

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