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Bergarbeiter  

Definition

  • Duden: Bergmann: Arbeiter im Tage- oder Untertagebau, der unmittelbar beim Abbauen und Fördern beschäftigt ist | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905: Bergleute (Bergknappen, Bergarbeiter, Bergvolk), alle Personen, die sich mit dem Bergbau beschäftigen, nach früherer Bezeichnung B. vom Leder (Praktiker, Betriebsbeamte) und B. von der Feder (Theoretiker, Verwaltungsbeamte); im engern Sinne nur die erstern, d. h. die in und auf Bergwerken beschäftigten Bergarbeiter. Die Gesamtheit der B. eines Bergwerkes oder Bergreviers bildet die Knappschaft (s. d.). Man unterscheidet im allgemeinen: Häuer (Doppelhäuer, Vollhäuer, Lehrhäuer), welche die unterirdischen Grubenbaue herstellen und die Mineralien gewinnen; Zimmerhäuer (Zimmerlinge, Holzarbeiter) haben die Auszimmerung der Grubenbaue sowie die zur Förderung dienenden Schienengleise und sonstigen Vorrichtungen herzustellen und zu unterhalten; Grubenmaurer; Förderleute sind bei Fortschaffung der gewonnenen Massen nach dem Schacht und der Tagesoberfläche oder bei Hereinförderung von Materialien zum Grubenbetrieb, der Ausfüllung abgebauter Räume etc. beschäftigt und werden auch, je nach ihrer besondern Verrichtung, als Füller, Schlepper, Wagenstößer, Anschläger, Zieher, Treibemeister, Abnehmer, Ausschläger, Ausstürzer, Holzhänger, Holzverfahrer etc bezeichnet; den Schießmeistern liegt das Laden, Besetzen und Wegtun der in einer bestimmten Abteilung gewisser Bergwerke von den Häuern gebohrten Sprenglöcher ob; Maschinenwärter bewarten die Förder-, Wasserhaltungs-, Wetter- oder sonstigen Bergwerksmaschinen; Kesselheizer (Schürer); Grubenschmiede; Grubenschlösser; Verlade- und Aufbereitungsarbeiter. Zur unmittelbaren Beaufsichtigung der B. bei gewissen Arbeiten sind oft besondere Aufseher (Oberhäuer, Gruben-, Förder-, Maschinen-, Tageaufseher etc.) angestellt. Im übrigen liegt die Aussicht über die B. und die spezielle Führung des Betriebs nebst den entsprechenden Verwaltungsgeschäften den Steigern (Gruben-, Gang-, Wetter-, Maschinen-, Tage-, Wäsche-, Pochsteigern) ob, nach Maßgabe der ihnen vom Obersteiger, dem verantwortlichen Betriebsführer der Grube oder einer größern Grubenabteilung, erteilten Anordnungen. Letzterer wird bei der Kontrolle über die Tätigkeit der Steiger mitunter von einem oder mehreren Fahrsteigern unterstützt. Schichtmeister sind Grubenrechnungsführer, nur selten auch leitende Betriebsbeamte. Über Einfahrer s. d. – Die eigentümlichen Stücke der althergebrachten Bergmannskleidung sind: eine Art Bluse (Kittel, Grubenkittel) von schwärzlicher Leinwand oder Tuch, auf den blanken Knöpfen mit dem Zeichen des Schlägels und Eisens; das Fahrleder (Hinter- oder Arschleder), ein schwarzes Leder, das den Hintern bedeckt und durch einen Gürtel mit Schnalle um den Leib befestigt wird; die Kniebügel, ovale Stücke von schwarzem Leder, die mittels des Kniegürtels an den Knieen befestigt, jetzt aber nur noch bei Bergaufzügen getragen werden; der Schachthut (Grubenmütze), für die Grubenfahrten von dickem schwarzen Filz, für den Paradeanzug[677] von schwarzem oder grünem Samt oder Felbel, wohl auch mit goldgelben Litzen und mit vergoldetem oder silbernem Schlägel und Eisen und Federbusch verziert. Die Bergbeamten (s. d.) tragen Abzeichen, besonders an den Schachthüten, und eine schwarze Puffjacke, für den Paradeanzug mit Schnüren und schwarzem Samt- oder goldgesticktem Kragen und Samtaufschlägen, außerdem einen Schleppsäbel. – Über den Arbeiterschutz der B. s. Bergrecht, S. 683. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 677-678. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006315836

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    Concept scheme: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme

    Bergleute

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