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Gardist  

Definition

  • Duden: Angehöriger der Garde (1) | Duden: Garde: 1. a. (Militär früher) Elitetruppe | b. meist mit besonders farbenprächtigen Uniformen ausgestattetes Regiment für den persönlichen Schutz eines Monarchen; Leibgarde | 2. Gruppe von Menschen, die eine gemeinsame Aufgabe erfüllen, an der gleichen Sache arbeiten, beteiligt sind | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Garde (franz.), »Wache«, insbes. ehedem zum Schutz des Feldherrn oder Regenten. In diesem Sinne wären als Garden zu betrachten: die aus den vornehmsten Makedoniern bestehende G. (Hetairoi) Alexanders d. Gr.; die 10,000 Unsterblichen der persischen Könige, deren G. jedoch auch wesentlich höhere Stärken erreicht haben; die cohors praetoria der römischen Republik und die praetoriani der Kaiserzeit; die Trabanten und Hartschiere der deutschen Kaiser; die Janitscharen (s.d.) der Sultane; die Strelitzen (s.d.) der russischen Zaren; die Gefolgschaften deutscher Fürsten im Mittelalter; in Frankreich die Schweizer und Schotten Ludwigs XI. (s. Cent-gardes), die Gardedukorps (s.d.) Franz I., die G. maison du roi und die (schon 1493 von Karl Vl Il. errichteten) Schweizergarden unter Ludwig XIV. (s. Schweizer). – Wie schon bei den letztgenannten der Fall, so gehen ganz allgemein diese frühern Leibwachen in Elitetruppenteile mit dem Namen G. über. Bekannt ist die Potsdamer G. (die langen Kerle) Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs d. Gr. Gardetruppen (vgl. Häring, Geschichte der preußischen Garden, Berl. 1890). In größtem Umfange stellte Napoleon I. Gardetruppen auf, die in die alte, schon zur Zeit des Konsulats bedeutende und die 1812 als Vorschule der alten begründete junge G. zerfielen, insgesamt in ihrer Blütezeit wohl gegen 70,000 Mann stark, doch in ihrem Bestande, je nach den Schicksalen der Feldzüge, sehr wechselnd. Nach der Restauration wurde eine nur 2500 Mann zählende G. (maison du roi) aufgestellt, später die G. impériale in Stärke eines Armeekorps von Napoleon III. erneuert; sie fand ihr Ende 1870 in Metz. Vgl. Fallou, La Garde impériale, 1804–1815 (Par. 1901); Kunz, Zur Geschichte der kaiserlich französischen G. von 1854–1870 (Berl. 1898). – In Rußland sind die Gardetruppen durch besonders guten Ersatz vor den übrigen Truppen ausgezeichnet. Auch England hat noch Gardetruppen. – In Deutschland hat Preußen ein Gardekorps, hervorgegangen aus der 1806 errichteten G., jetzt 2 Infanterie-, 1 Kavalleriedivision etc. Vgl. Deutschland (Heerwesen). – Österreich-Ungarn hat keine Gardetruppen, wohl aber die k. u. k. Leibgarden als Hofgarde, und zwar die Erste Arcièrenleibgarde, die Ungarische Leibgarde, die Trabantenleibgarde, die Leibgarde-Reitereskadron und die Leibgarde-Infanteriekompagnie. – Über National- und Kommunalgarden s. d. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 331. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006653332

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