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argolisch  

Definition

  • bdk: Argos, die Einwohner von Argos betreffend; von den Einwohnern von Argos stammend, zu ihnen gehörend; in Argos gelegen | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905: Argos (Argolis, Argeia), Landschaft des Peloponnes, begriff ursprünglich nur das Gebiet der Stadt A., die rings von Bergen umgebene Talebene des Inachos; unter römischer Herrschaft verstand man darunter auch die ins Vorgebirge Skyltäon auslaufende Halbinsel zwischen dem Saronischen und Argo lischen Meerbusen und die Gebiete von Phlius, Sikyon und Korinth (s. Karte »Alt-Griechenland«). A. ist der am reichsten gegliederte Teil des ganzen Peloponnes, mit sehr zerklüfteter Küste und zahlreichen vorgelagerten Inseln. Als die bedeutendsten Berge sind zu nennen: der Kreion (jetzt Ktenias, 1599 m), Artemision (Malevos, 1772 m) und Lyrkeion (1648 m) im W., die Berge gegen Ph'ins (Megalo Buno, 1270 m) im N., der Arachnäon (Arna, 1199 m) im O. Küstenebenen finden sich nur bei Trözen und an der Mündung des Inachos bei Argos. Die Bewässerung des Landes ist sehr ungleich, im ganzen äußerst dürftig; schon Homer redet vom »vieldurstigen« A. Die zahlreichen in den Bergen entspringenden Bäche versiegen im Sommer oder verschwinden bald in Klüften, um erst unweit des Meeres wieder hervorzubrechen. Auch die beiden Hauptflüsse, der Inachos (Panitsa) und sein Zufluß Charadros (Xerias), sind die meiste Zeit des Jahres trocken. Zisternen mußten schon im Altertum dem Wassermangel steuern. Trotzdem lieferte die Küstenebene von A. Getreide in Überfluß; sie ist auch heute noch fast die einzige für Ackerbau verwendete Gegend in A. In den gebirgigen Teilen wurde starke Viehzucht, auch Bergbau auf Kupfer getrieben. Aus gezeichnet waren die argivischen Pferde, schon von Homer, später von Strabon und noch jetzt von Reisenden gerühmt. Vor allem aber wurden Handel und Schifffahrt durch die zahlreichen Buchten und trefflichen Ankerplätze begünstigt, und sie stehen heute noch wie im Altertum in Blüte. Als älteste Bewohner werden Pelasger und Danaer genannt, Einwanderer aus Syrien und Ägypten, die später durch Griechen (Achäer[751] von N., dann Dorier von S. her) verdrängt werden. In alter Zeit gab es in A. fast so viele Staaten wie Städte. Von letztern sind zu nennen: die Stadt A. (s. unten), mit der Burg Larisa und dem Hafenort Nauplia; Tiryns, schon früh zerstört; Mykenä, mit alter Königsburg, von dem jüngern Argos zerstört; ferner die Seestädte Epidauros, Trözen und Hermione. In religiöser Beziehung war A. der Hauptsitz des achäischen Kultus der Hera, den die Dorier fortsetzten. Zwischen Mykenä und A. lag das Heräon, eins der ersten Heiligtümer Griechenlands. Mit der Götterverehrung Hand in Hand gehend, entwickelte sich in A. sehr frühzeitig die bildende Kunst. Um 500 v. Chr. erblühte des Ageladas Schule, der die Argiver Aristomedon, Phradmon, Naukydes, Perikletos, Antiphanes, der Sikyonier Polyklet u.a. angehörten. Auch ward in A. die Tonkunst eifrig gepflegt und neben ihr die Dichtkunst. Seit der Mitte des 5. Jahrh. sank das künstlerische Leben in A. schnell von seiner Höhe herab, und nur die Gymnastik nahm das Volksinteresse noch in Anspruch. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 751-752. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006249795

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept3011400-1

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