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Definition
- Duden: Syrakuser: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Syrakus] | Duden: Syrakus: Stadt auf Sizilien | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Syrakūs (Siracusa), Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), liegt auf der mit dem Festlande durch einen Damm verbundenen Insel Ortygia, an der Eisenbahnlinie Catania-S.-Licata, ist durch Mauern und Gräben und durch ein Kastell (11.–13. Jahrh.) befestigt und hat einen Umfang von 4 km (gegen 33 km Umfang des antiken S.). Der große Hafen (Porto Grande) umfaßt die Bucht zwischen der Insel Ortygia und dem Vorgebirge Plemmyrion (Massolivieri) und nimmt den Fluß Anapo auf. Er hat eine Fläche von 232 Hektar, ist bei einer Tiefe von 10–20 m für die Aufnahme der größten Flotte geeignet und durch zwei Leuchttürme bezeichnet. Der kleine Hafen (Porto Piccolo) im N. hat eine Wassertiefe von nur 2–3 m. Das Klima von S. ist sehr günstig, namentlich für an den Respirationsorganen Leidende; die mittlere Jahrestemperatur beträgt 18,2, im Januar 11,3, im Juli 26°, die jährliche Regenmenge (an 57 Tagen) nur 412 mm. Unter den Bauten der Stadt sind hervorzuheben: das Kastell Maniace (13. Jahrh.), der Dom Santa Maria del Piliero (in die Säulen eines dorischen Tempels der Minerva eingebaut), mehrere Kirchen des 15. Jahrh., der erzbischöfliche Palast (16. Jahrh.), der Palazzo Communale (17. Jahrh.), der Neubau des Museums, das schöne Theater und mehrere mittelalterliche Privatpaläste. S. hat ein Lyzeum, Gymnasium, Technisches Institut, eine Technische und eine Kunstgewerbeschule, Seminar, archäologisches Museum (mit zahlreichen Skulpturen, darunter eine Statue der Venus und ein kolossaler Kopf des Neptun, ferner Vasen, keramische Gegenstände, Inschriften, Münzen etc.), Bibliothek (12,000 Bände), Filiale der Nationalbank, mehrere selbständige Banken, Handelskammer, Fabrikation von Tonwaren, Essenzen, Öl, Teigwaren, Konserven und Seilerwaren, Steinbrüche, lebhaften Handel (besonders mit Öl, Wein, Südfrüchten etc.), elektrische Beleuchtung und (1901) 23,247 (als Gemeinde 32,030) Einw. S. hat Dampferverbindung mit Malta. Im Hafen liefen 1904: 1357 handelstätige Schiffe von 490,876 Ton. ein. Die Einfuhr zur See betrug 31,612, die Ausfuhr 78,922 T. S. ist Sitz des Präfekten, eines Erzbischofs, eines Zivil- und Strafgerichts, eines Assisenhofs etc. sowie mehrerer Konsuln (darunter auch ein deutscher). Von der antiken Stadt sind nicht unbedeutende Reste erhalten, so: Überbleibsel von drei dorischen Tempeln, Aquädukte, Reste der Stadtmauer und des Arsenals, die Ara Hierons II., die Trümmer der Bergfeste Euryalos, große Steinbrüche, darunter die Latomia del Paradiso mit dem »Ohr des Dionysios«, einer durch eigentümliche Akustik ausgezeichneten Grotte; das griechische Theater aus dem 5. Jahrh. (150 m im Durchmesser); Zisternen, Gräber, Straßen, ein griechisches Theater, ein römisches Amphitheater aus der Zeit des Augustus; die Arethusaquelle etc. Aus altchristlicher Zeit haben sich ausgedehnte Katakomben erhalten, aus dem Mittelalter und der Renaissancezeit verschiedene Kirchen und Paläste. Die Villa Landolina enthält schöne Gartenanlagen und das Grab des Dichters Platen. An dem zum Anapo gehenden Flüßchen Kyane gedeiht die Papyrusstaude. Vgl. den Stadtplan, S. 250. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 249-251. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007553978