Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Begriffs-Schema: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme
Definition
- bdk: Profanbau | Duden: 1. a. zur Aufführung von Bühnenwerken bestimmtes Gebäude | b. Theater als kulturelle Institution | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Theater (griech.; hierzu die Tafeln »Theaterbau I bis III« mit Textblatt), Schaubühne, Schauspielhaus, Opernhaus. Das eigentliche Vaterland des Theaters ist das alte Hellas mit seinen Kolonien. Seine Anfänge sind jetzt in Kreta zutage gekommen in den neben den uralten Palästen von Knossos und Phästos aufgedeckten Festplätzen, die an der einen Seite Treppenanlagen für die Zuschauer der hier abgehaltenen Feiern zeigen. Auch das altgriechische T. (s. Abbildung, S. 456) war nicht allein für dramatische Aufführungen bestimmt, sondern Schauplatz für alle zum Kultus des Dionysos gehörigen Festlichkeiten. Ursprünglich war es nur ein runder Platz (Orchestra), auf dem diese Feierlichkeiten, Tänze und Gesänge ausgeführt wurden, und auf dem vermutlich auch die Zuschauer im Kreise herumstanden. Erst allmählich wurde der Zuschauerraum (das Theatron) von der Orchestra abgesondert, die man, wo es ging, am Abhang eines Hügels anlegte, so daß die Zuschauer sich auf diesem aufstellen und auf die Orchestra herabblicken konnten. Auf die Stufe des Altars (Thymele) stellten sich auch außer den Chorführern, als sich im Laufe des 6. Jahrh. das griechische Drama entwickelte, der erste und der zweite Schauspieler, die mit dem Chor Zwiegespräche pflogen. Im 5. Jahrh., wiederum unter der Einwirkung[455] des Dramas, das damals seine Blütezeit erlebte, kam die Skene, ein leichtes, aus Holz zusammengefügtes Gebäude, hinzu, aus dem die Schauspieler hervortraten, und in das sie nach beendeter Rede zurücktraten. Die Skene gab zugleich die Andeutung des Schauplatzes der Handlung, der nach Bedarf mit einfachen Mitteln verändert werden konnte. Nach Dörpfelds Untersuchungen (s. unten) war das Bild eines griechischen Theaters um 400 v. Chr. folgendes: eine kreisrunde Orchestra, ein einfacher, mit einem Erdfußböden versehener Tanzplatz, bildet die Mitte des Theaters. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 455-458. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007578504