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Kunsthistoriker  

Definition

  • Duden: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kunstgeschichte (1) | Duden: Kunstgeschichte: 1. a. Geschichte der Entwicklung und der Epochen der bildenden Kunst | b. Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung der bildenden Kunst als Teil der Kunstwissenschaft | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Kunstgeschichte, die Darstellung der Entwickelung der bildenden Künste in allen Kulturländern auf geschichtlicher Grundlage. Die einzelnen Epochen der K. schließen sich an die der allgemeinen Weltgeschichte an. Man unterscheidet drei große Abschnitte: Altertum, Mittelalter und Neuzeit, deren jeder in verschiedene Perioden oder in Gruppen nach geographischen Gesichtspunkten geteilt wird. Die Geschichte der Kunst im Altertum, die sich im wesentlichen auf Architektur, Bildhauerkunst, Wandmalerei und Kunstgewerbe (Kleinplastik) beschränkt, wird so behandelt, daß die einzelnen Länder in der Reihe, in der sie in die Geschichte treten, für sich betrachtet werden (Ägypten, Assyrien u. Babylonien, Persien, Griechenland, Etrurien und Rom). Zwischen der Kunst dieser Länder des orientalischen und klassischen Altertums bestehen mannigfache Berührungspunkte, während die jüngere altindische Kunst eine eigenartige Entwickelung zeigt, die nur von Westen her (Persien und Griechenland) fremde Einflüsse erfahren hat (s. Indische Kunst). Die K. des Mittelalters beginnt mit einer Darstellung der altchristlichen Kunst, an die sich der Zeit nach die byzantinische, dann die romanische und bis zum Schluß des Mittelalters die gotische Kunst anschließen. Der romanische und der gotische Stil erstreckte sich auf alle Kulturländer Europas. Eine für sich bestehende Kunst des Mittelalters ist die des Islams oder die maurische Kunst (Ägypten, Sizilien, Spanien, Türkei, Persien und Indien), mit der die orientalisch-christliche Kunst in Rußland, Georgien und Armenien im Zusammenhang steht. Zu Ende des Mittelalters treten zu den drei Hauptzweigen der Kunst noch Holzschnitt und Kupferstich (die graphischen Künste) hinzu. Die K. der Neuzeit wird gewöhnlich in die der Renaissance, des Barock- und Rokokostils und in die moderne Kunst im eigentlichen Sinne, d. h. seit dem Anfang des 19. Jahrh., geschieden; doch gelten diese Unterscheidungen nur für Deutschland. In Frankreich und England werden die einzelnen Epochen oder Stilperioden der neuern K. seit dem Anfang des 16. Jahrh. nach den Herrschern benannt. Erst in neuerer Zeit ist der Ausdruck »Renaissance« auch in Frankreich und England geläufig geworden. Unabhängig von der Kunst in Europa hat sich die in Indien, Persien, Japan und China entwickelt. Vgl. außer den Artikeln: Architektur, Bildhauerkunst, Malerei etc. auch die unsern kunstgeschichtlichen Tafeln »Architektur« (Bd. 1) und »Bildhauerkunst« (Bd. 2) beigegebenen Zeittafeln. Literatur s. bei Artikel »Kunstwissenschaft«. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 813. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006955347

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