Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Begriffs-Schema: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme
Definition
- Duden: säen: in Form von Saatgut in die Erde bringen | Duden: Saat: 1. das Säen; Aussaat | 2. zum Säen vorgesehene Menge von Samenkörnern | 3. etwas (besonders Getreide), was gesät worden [und aufgegangen] ist | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Säen, Ausstreuen von Samen auf den dazu vorbereiteten Boden, s. Saat. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 410. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007381786 | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Saat, Ausstreuen von Samen auf oder in den durch Bearbeitung und Düngung vorbereiteten Boden. An Stelle der Samen werden auch Stammteile, Stecklinge, Knollen, Rhizome, Zwiebeln, Wurzeln etc. verwendet, um durch die Kultur gewonnene wertvolle Eigenschaften sicherer festzuhalten. Bei der Auswahl des Saatguts sind zu berücksichtigen: 1) Die Keimfähigkeit. Man verwendet nur vollkommen ausgereifte Samen zur S., um starke Keimpflanzen zu erhalten. Da aber die meisten Samen ihre Keimfähigkeit auf dem Speicher in kurzer Zeit verlieren, z. B. Getreide nach 2, Ölfrüchte nach 3, Hanf, Lein nach 4, Hülsenfrüchte nach 5 Jahren, so soll stets Same von der vorangegangenen Ernte genommen werden. Von dieser Regel ist nur dann abzuweichen, wenn der Same eines frühern Jahrganges größer und vollkommener geraten sein sollte, es muß dann aber eine entsprechend größere Saatmenge genommen werden. Vom Weizen ist zweijähriger Same vorzuziehen, weil die Steinbrandpilzsporen ihre Keimfähigkeit in zwei Jahren verlieren. Über Keimprobe s. Samenhandel. 2) Form, Größe und Gewicht der Körner. Die zur S. verwendeten Körner sollen nicht zerbrochen, die Kartoffelknollen nicht von Insekten angefressen sein. Verschrumpfte Körner (Kümmelkörner) sind unvollkommen entwickelt oder haben durch nasse Einerntung gelitten. Vollkorn ist jederzeit dem Mittel- und Hinter- oder Schmachtkorn vorzuziehen; die Gewinnung des erstern erfolgt durch die Ausscheidung mit Sortiermaschinen. Je größer das absolute Gewicht der Samen ist, um so größere Keimpflanzen können im allgemeinen von ihnen erhalten werden, und um so größere und qualitätreichere Samen sind bei der Ernte zu erwarten. Das Volumgewicht oder das Gewicht der Volumeinheit (Hektolitergewicht, kg pro hl) dient vielfach bei Getreide und andern Sämereien als Wertmesser (Qualitätspreis); es hängt vorzugsweise von der Form und Größe der Körner, weniger von der chemischen Beschaffenheit ab. Das Hektolitergewicht der Samen der einzelnen Pflanzen s. Getreidebau, Hülsenfruchtbau, Ölfruchtbau, Rüben bau. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 352-355. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007378777