Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Begriffs-Schema: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme
Definition
- Duden: jemand, der taucht | Duden: tauchen: 1. a. mit dem Kopf oder dem ganzen Körper unter die Wasseroberfläche gehen | b. sich [als Taucherin oder Taucher] unter Wasser [in größere Tiefen] begeben | Pierer's Universal-Lexikon 1863: Taucherkunst, die Fertigkeit des Menschen, kürzere od. längere Zeit unter Wasser zuzubringen. Man bedarf hierzu entweder nur einer besonderen Geschicklichkeit in der Unterbrechung des Athmens od. für einen längeren Aufenthalt besonderer Apparate (Taucheranzug, Taucherglocke, Taucherschiff), in welcher man die für eine bestimmte Zeit zum Athmen nöthige Luft im comprimirten od. gewöhnlichen Zustande mit sich führt od. wohl auch durch chemische Mittel im athembaren Zustande erhält, od. in welche die nöthige Luft durch Pumpen gebracht wird, welche entweder im Apparat od. über dem Wasser wirken. Zur Beleuchtung reicht im Meere das Tageslicht aus, welches durch starke Gläser in die Apparate fallen kann, nur in Flüssen u. Brandungswässern erscheint das Wasser stark verdunkelt u. bedarf es der künstlichen Beleuchtung. Der älteste Taucher (gr. Kolymbetes, Dytes, lat. Urinator), dessen Herodot gedenkt, war der Macedonier Skyllias aus Skione, welcher zur Zeit des Artaxerxes Mnemon einen großen Theil der Schätze vom Meeresgrunde hob, welche beim Schiffbruch der Perser am Pelion verloren gegangen waren. Taucher zerstörten das Bollwerk, durch welches Alexander der Große bei der Belagerung von Tyrus den Hafen sperren wollte. Bei den Römern werden Taucher erwähnt, welche man auf den Schiffen für die Anker u. zum Herausholen ausgeworfener Gegenstände u. versunkener Waaren gehalten habe. Auch zur Perlenfischerei u. Seeschwammsucherei bedienten sich schon Griechen u. Römer der T. Didion Rousseau u. Conardus Malfart waren geschickte Taucher u. Sibard (1131), welcher wegen Unterstützung des Königs Magnus in Norwegen vom Gegenkönig Harald IV. ersäuft werden sollte, rettete sich durch Tauchen u. Schwimmen. Noch berühmter war Pesce Cola aus Catania, welcher seinen Tod fand, als er zum zweiten Male den goldenen Becher holen wollte, welchen König Friedrich von Sicilien in die Charybdis, um die Beschaffenheit dieses Strudels kennen zu lernen, geworfen hatte (Das Sujet zu Schillers »Taucher«). [...] | Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 287-292. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011073055