Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Begriffs-Schema: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme
Definition
- bdk: Livorno, die Madrider betreffend; von den Madridern stammend, zu ihnen gehörend; in Madrid gelegen | Duden: Madrid: Hauptstadt Spaniens | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908:Madrid (hierzu der »Stadtplan von Madrid«), Hauptstadt des Königreichs Spanien sowie der gleichnamigen Provinz (s. oben), liegt unter 40°24' nördl. Br. und 3°41' westl. L., annähernd im Mittelpunkte der Pyrenäischen Halbinsel, 650 m ü. M., in der sandigen Hochebene von Neukastilien, am linken Ufer des Manzanares, der durch den Jarama dem Tajo zufließt, im Sommer aber gar kein Wasser führt, und besteht aus der eigentlichen Stadt und zahlreichen Vorstädten (darunter Ventas del Espiritu Santo, La Guindalera, Prosperidad, Chamartin, Concepcion, Tetuan, Florida, Colmenares), die, nachdem die alten Stadtmauern seit 1878 niedergerissen worden, auch meist äußerlich mit der Stadt vereinigt sind. | Das Klima von M. ist ungünstig, im Sommer sehr heiß und trocken, im Winter kalt und rauh. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 13,7°, aber die täglichen Wärmeschwankungen sind bedeutend (Differenzen von 10–20°); Höhe der Niederschläge durchschnittlich 390 mm. M. hat im allgemeinen regelmäßige, breite, gut gepflasterte Straßen und Plätze. Den Mittelpunkt der Stadt bildet die Puerta del Sol, ein regelmäßiger, viereckiger Platz, von dem zehn Straßen (Calle de Alcala und Carrera de San Jeronimo nach O., Calle de la Montera und ihre Fortsetzungen Calle de Fuencarral und de Hortaleza nach N., Calle del Arenal und Calle Mayor nach W. u. a.) strahlenförmig auslaufen, mit stattlichen, wenn auch nicht gerade stilvollen Gebäuden. Andre Plätze sind: die Plaza Mayor[47] mit dem Reiterstandbild Philipps III. (von Giovanni da Bologna, 1613), Gartenanlagen und Springbrunnen, früher die Stätte der Autodafés der Inquisition; die Plaza de Oriente, an der Ostfassade des königlichen Schlosses, mit der Reiterstatue Philipps IV. (von Pietro Tacca, 1640) und 44 Statuen spanischer Herrscher sowie schönen Gartenanlagen und einem Springbrunnen; die Plaza de las Cortes mit der bronzenen Bildsäule des Cervantes (1835); die Plaza de Santa Ana mit dem Denkmal Calderons (1879); die Plaza de la Independenza, mit der Puerta de Alcala, einem Triumphbogen von 1779 etc. Ein wichtiger Straßenzug zieht sich im O. zwischen dem Südbahnhof und der Rennbahn von S. nach N. hin, aus dem Paseo del Prado, dem Salon del Prado, dem Paseo de Recoletos und dem Paseo della Castellana bestehend, und bildet eine 3,5 km lange, ca. 65 m breite, mit Baumgängen, Fontänen und Denkmälern geschmückte Promenade; er berührt die Plaza de la Lealtad mit dem Denkmal der bei der Erhebung gegen die Franzosen (Mai 1808) Gefallenen, die Plaza de Madrid mit dem Kybelebrunnen (18. Jahrh.) und die Plaza de Colon mit dem Kolumbusdenkmal (1885). Von der Plaza de Provinzia. geht die Calle de Atocha nebst dem Paseo de Atocha nach SO., endlich sind im W. die am königlichen Schlosse sich hinziehende Calle de Bailen und im NO. die Calle de Serrano zu erwähnen. Östlich vom Prado befindet sich der königliche botanische Garten und der schöne Park von M. (ehemals Buen Retiro, s. d.) und am Ostrande des letztern die Casa de Fieras mit einem kleinen zoologischen Garten; im W. liegt jenseit des Manzanares ein nur teilweise zugänglicher königlicher Park (Casa de Campo) mit Kirche, Palast, 2 Teichen etc. Außer den erwähnten Denkmälern hat M. noch Denkmäler Isabellas der Katholischen (1883), der Königin Maria Christina (1878), Murillos (1871), Esparteros u. a. Von den ehemaligen Stadttoren sind die Puerta de Alcala (s. oben), die Puerta de Toledo im SW. (1827) und die Puerta de San Vicente im W. erhalten. Über den Manzanares führen sechs Brücken, darunter der Puente de Segovia im W. und der Puente de Toledo im SW. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 47-49. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007032056