Angaben zum Begriff

Bevorzugte Bezeichnung

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südamerikanisch  

Definition

  • Duden: Südamerika, die Südamerikaner betreffend; aus Südamerika stammend | [Anm.: unvollständig: Südamerika, die Südamerikaner betreffend; von den Südamerikanern stammend, zu ihnen gehörend; in Südamerika gelegen] | Duden: Südamerika: südlicher Teil Amerikas | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Südamerika (hierzu 2 Karten: »Südamerika, Fluß- und Gebirgssystem« und »Südamerika, politische Übersicht«), einer von den sechs Erdteilen, hängt im N. durch die bis auf 50 km verschmälerte Landenge von Pan. ima mit Mittel-, bez. Nordamerika zusammen und reicht, im N. vom Karaibischen Meer, im W. vom Großen Ozean und im O. vom Atlantischen Ozean bespült, mit seiner Südspitze Kap Hoorn (s. d.) am weitesten von den Südkontinenten gegen den Südpol hin.[168] | S. gehört zum größern Teile der südlichen Halbkugel an. Die Südspitze, Kap Hoorn. liegt unter 55°59' südl. Br. und 67°11' westl. L., die Nordspitze, Kap Gallinas, auf der Halbinsel Goajira, unter 12°25' nördl. Br und 71°40' westl. L. Somit beträgt die Längenausdehnung 671/2° oder rund 7500 km, die Breitenausdehnung hingegen von der Punta Parma in Peru unter 81°20' westl. L., bis Kap Branco unter 34°50' westl. L., 5100 km oder rund zwei Drittel der erstern. Von Afrika trennt im N. der 3000 km breite Atlantische Ozean, im Süden liegen 87 Längengrade zwischen den Südspitzen Afrikas und Südamerikas und 127 Längengrade oder rund 9000 km zwischen letzterm und Neuseeland. Unter Ausschluß von Panama, das bereits zu Mittelamerika gehört, berechnet A. Bludau die Fläche Südamerikas zu 17,605,000 qkm, andre Angaben gehen über diese Zahl hinaus, da genaue Vermessungen der südamerikanischen Staaten noch fehlen. Gewöhnlich wird für S. ein Areal von 17,732,000 qkm angegeben. Wie die beiden andern Südkontinente fällt auch S. durch den Mangel an Gliederung auf; es besitzt fast keine Halbinseln und nur wenige Inseln; das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe gibt H. Wagner mit 1:77 an; S. hat somit nur eine sehr geringe Küstenentwickelung, die Küsten sind, besonders im W., sehr geradlinig. Im Süden trennt die Magalhãesstraße das Feuerland und eine Anzahl südlicher Inseln vom Festland ab. Die Westküste ist in Südchile zunächst eine wildzerrissene Steilküste mit zahlreichen Fjorden und vorgelagerten Inselgruppen, nördlich von Chiloë treten dann vom 42.° südl. Br. einfachere Formen auf, in Mittelchile beginnt schon der geradlinige Verlauf der Küste. von Valparaiso ab wird sie immer einförmiger und kahler und geht dann in eine völlige Wüste über. Bei Arica beginnt ein nordwestlicher, von Pisco ab ein nordnordwestlicher Verlauf bis zur Punta Pariña. Von der Punta Aguja an treten wieder Einschnitte auf, wie die Bucht von Sechura, der Golf von Guayaquil, der Verlauf ist zumeist nördlich. Die Vegetation nimmt tropische Üppigkeit an. Lebendiger gegliedert ist die Nordküste Südamerikas: Golf von Urabá, Haffbildung im Mündungsgebiet des Rio Magdalena, Halbinsel Goajira, Lagune von Maracaibo, Halbinsel Paraguaná, Insel Trinidad vor dem Ostende. Von den Orinokomündungen an beginnt die flache sandige Küste von Guayana; im Mündungsästuar des Amazonas liegen die große Insel Marajo und mehrere kleinere Inseln, an der langgestreckten Küste von Brasilien bildet die Allerheiligenbai (Bahia de Todos os Santos) eine größere Bucht, vom Rio Dore zieht sich eine Lagunenküste bis nach Uruguay; der große Mündungstrichter des Rio de la Plata leitet schon den patagonischen Küstentypus ein, dem weite Buchten, wie die Bahia Blanca, Bahia Falsa u. a., eigen sind. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 168-175. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007544197

URI

https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept3001600-1

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