Angaben zum Begriff
Bevorzugte Bezeichnung
Begriffs-Schema: https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/ConceptScheme
Definition
- Duden: 1. Kroatien, die Kroaten betreffend; von den Kroaten stammend, zu ihnen gehörend | [Anm.: unvollständig: Kroatien, die Kroaten betreffend; von den Kroaten stammend, zu ihnen gehörend; in Kroatien gelegen] | Duden: Kroatien: Staat in Südosteuropa | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Kroatien-Slawonien (kroat. Hrvatskai Slavonija, magyar. Horvát-Szlavonország, spr. hórwāt ßláwōnórßāg), Königreich, das mit der ehemaligen kroatisch-slawonischen Militärgrenze einen Bestandteil der Länder der ungarischen Krone bildet (s. die Karten »Österreich-Ungarn« und »Ungarn«). Es grenzt im W. an das Adriatische Meer, Istrien, Krain und Steiermark, im N. und O. an Ungarn und im S. an Dalmatien, Bosnien und Serbien und hat einen Flächenraum von 42,531 qkm (772,4 QM.). Hiervon nimmt das kroatische Gebiet 13,524 qkm, das slawonische 9435 qkm und die ehemalige Militärgrenze 19,571 qkm ein. In orographischer Beziehung wird das Land von der Kulpa in zwei voneinander verschiedene Gebiete geteilt, in eine nördliche, von den Ausläufern der südöstlichen Alpen durchzogene, waldreiche und fruchtbare Alpenlandschaft und in ein südliches, von kalkartigem Karstgestein erfülltes rauhes Hochland. Die Alpenausläufer dringen mit ihren schmalen und sich gegen O. zu verflachenden Höhenzügen von der krainischen und steierischen Grenze in östlicher Richtung in die von der Drau, Donau und Save begrenzte, sich allmählich verengernde Landzunge bis an die Theißmündung und werden im N. und S. von breiten, ebenen Streifen eingefaßt, die sich längs der Drau und Save hinziehen. Der 350 km lange nördliche Gebirgszug beginnt mit dem an der Grenze gegen Krain sich erhebenden Uskokengebirge (1175 m) und dem Matzelgebirge (bis 620 m), an das sich südlich das Ivančicagebirge (1061 m) und das Sljeme- oder Agramer Gebirge (1035 m), östlich das Kalnikgebirge (645 m) anschließen. Der nun folgende niedrige Zug des Bielo Vrh bildet eine Verbindung mit den südöstlichen slawonischen Berggruppen, die im Czerni Vrh 827 m, im Papuk 954 m, im Brezovo Polje (Psunj) 987 m Höhe erreichen. Im O. des Landes taucht als letzter Alpenausläufer das Vrdnikgebirge oder die Fruška Gora (546 m) auf. Im Karstgebiet des südwestlichen Hochlandes, das dem System der Dinarischen Alpen und der Balkangebirge angehört, unterscheidet[720] man den von Fiume bis Novi reichenden Kroatischen oder Liburnischen Karst mit dem Risnjak (1526 m), seine Fortsetzung: den Velebit (am Adriatischen Meer, mit dem Sveto Brdo, 1753 m, im S.), die Große Kapela mit dem Klek (1182 m) und der Biela Lasitza (1733 m) und die Kleine Kapela mit der Mala Goritza (1182 m), endlich an der bosnischen Grenze das Plješivicagebirge (1660 m). Zwischen diesen Kalkmassen breiten sich die Mulden von Ogulin, Otočac, Gospič und Korenitza aus. Die waldigen Bergzüge zwischen Kulpa und Unna (das sogen. Zrinygebirge) sind niedrig (610 m). Unter den Gewässern sind außer der Donau die wichtigsten die Drau mit vielen kleinern Nebenflüssen und die Save mit der Kulpa, Unna, Lonja etc. Die Kulpa wird durch den Abfluß der im Kleinen Kapelagebirge befindlichen 13 Plitwica-Seen und durch die Glina verstärkt. Zu den verschwindenden Schlundflüssen im Karst gehören die Gačka, Lika u. a. Nach Dalmatien fließt die Zermanja ab. Das Areal der Sümpfe beträgt ca. 5000 qkm. Unter den warmen Mineralquellen sind die vorzüglichsten: Krapina-Teplitz, Warasdin-Teplitz, Topusko, Lipik und Daruvár. Als Seebad ist Cirkvenica nennenswert. Besonders benannte Berg- und Flußgebiete sind die Moslavina (das Weinland nördlich vom Fluß Lonja), die Kraina (längs der bosnischen und serbischen Grenze), die Podravina (das Draugebiet von Warasdin bis Essek), die Posavina (das schmale Tiefland zu beiden Seiten der Save von der krainischen Grenze bis zur Unna und die Fortsetzung am linken Ufer bis zur Donau), Turopolje, an der Save zwischen Agram und Sissek, und Zagorien (das »Hintergebirge«, d. h. das reizende Gebirgsland nördlich von Agram). [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 720-726. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006946984