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Birmane  

Definition

  • Duden: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Birma]| Duden: Birma: früherer Name von Myanmar | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905: Birma (Burma, Barma oder Reich der Mranma, einheimischer Name, früher auch Reich von Ava), Provinz des britisch-ind. Reiches in Hinterindien (s. Karte »Hinterindien«), begrenzt von Assam, Bengalen und der Bai von Bengalen im W., dem Meerbusen von Pegu und Siam im S., von Siam, Tongking und China (Jünnan) im O., von Tibet im N., zwischen 10–281/4° nördl. Br. und 92–1023/4° östl. L., besteht aus dem seit 1826 und 1852 britischen Niederbirma, 220,075 qkm mit (1901) 5,371,328 Einw., und dem 1886 eroberten Oberbirma, 318,275 qkm mit (1901) 3,849,833 Einw. Zu letzterm kommen noch Luschai- und Katschinland und die Schanstaaten, so daß sich das Gesamtareal der Provinz auf 686,350 qkm und die Bevölkerungsziffer auf 9,642,621 erhöht. Das Land wird von mehreren noch wenig erforschten Meridiangebirgen durchzogen; in den durch sie gebildeten Längstälern fließen ansehnliche Ströme südwärts zum Meer: zwischen Arakan-Joma- und Pegu-Jomagebirge der Irawadi, weiter östlich trennt den kleinern Sittang das Pungi-Lunggebirge vom Salwen und diesen das langgestreckte Tanen-Tung-Gjigebirge vom obern Mekhong, der das östliche Schangebiet durchzieht. Letzteres scheidet der scharfe Kamm des Tran-Ninh von Tongking. Im N. treten Ausläufer des östlichsten Himalaja (Patkoigebirge, Schuodung-Gjigebirge) ins Land ein. Für den Verkehr ist der von der Mündung bis nahe an die Nordgrenze schiffbare Irawadi von größter Wichtigkeit. Von den bedeutenden Seen des Innern weiß man noch sehr wenig. Geologisch lassen sich drei nordsüdlich verlaufende Zonen unterscheiden: 1) eine westliche von den Nagabergen aus südlich bis zum Kap Negraïs, ein Kettengebirge, aufgebaut aus Trias von alpinem Charakter, Kreidesedimenten, mächtigen versteinerungslosen, flyschähnlichen Schiefern und Sandsteinen, Nummulitenkalk und jüngerm Tertiär, 2) eine mittlere, das Tiefland des Irawadi mit tertiären und jüngern Ablagerungen, 3) ein östliches Bergland mit paläozoischen (karbonischen) Sedimenten und archäischen Felsarten. Aus dem Flachlande des Irawadi erheben sich einige vereinzelte Vulkane, die trachytische Laven und Aschen geliefert haben (vgl. Asien [Geologisches], S. 857 f.). Zahlreich sind auf der Ost- und Westseite der am Kap Negraïs endenden Gebirgskette Salz- und Petroleumquellen, die dem Tertiär anzugehören scheinen; sie sind auf den Inseln Ramri und Cheduba, ebenso bei Menbo am Irawadi von Schlammvulkanen begleitet. Erdöl wird besonders bei Jénán, Khyoung und östlich von Pagan gewonnen (jährlich an 14 Mill. kg). Das Klima ist heiß: Mandalai mittlere Jahrestemperatur 27,2°, wärmster Monat April (32,8°), kältester Januar (21,7°), mittlere Jahresextreme 38,9° und 15°, absolut 41° und 10°. Sommer- und Herbstregen, Jahressumme 700 mm an 72 Regentagen. Die Pflanzenwelt[895] bildet einen Teil des indischen Monsungebietes mit ähnlichem Charakter wie in Assam (s. d.). Die immergrünen Waldungen, mit sommergrünen gemischt, bestehen vorherrschend aus Dipterokarpeen, daneben Tiekbäumen (Tectona grandis), Ficus elastica und verschiedenen Magnoliazeen. Unter den nutzbaren Gewächsen ragen hervor die am Irawadi wild wachsende Baumwolle (Gossypium herbaceum), Banane (Musa sapientium), Pisang (Musa paradisiaca) und Brotfruchtbaum (Artocarpus integrifolia). Birmas Tierwelt gehört zur indochinesischen Subregion, dem reichsten Faunengebiete der orientalischen Region. Fast alle Charaktertiere dieser Region sind hier vereinigt, z. B. sämtliche vier Arten Nashörner. Von den hervorragenden Charaktertieren der indischen Region fehlt in B. allein der Orang-Utan. Vögel, Reptilien, Amphibien, Insekten sind sehr zahlreich und farbenprächtig. | Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Birmanen, dann den gleichfalls zum malaio-chinesischen Stamm gehörigen Karen in den Wäldern Unterbirmas, Kakhyen am obern Irawadi bis nach Tibet hin, den Schau und Laos im O. Die Birmanen sind klein, hellbraun, wohlgestaltet, mit schwarzem, straffem, reichlichem Haar, aber schwachem Bartwuchs. Sie zeichnen sich vor den Nachbarvölkern durch Lebhaftigkeit und geschäftliche Rührigkeit aus, sind gegen die Fremden höflich und gastfrei, aber unzuverlässig und verschlagen. Die gewöhnliche Kleidung ist ein um die Hüften geschlungenes baumwollenes Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten noch ein weißer musselineuer Rock (Indschi) mit engen Ärmeln. Das Haar schürzen die Männer auf dem Scheitel in einen Knoten, die Frauen lassen es lang hängen. Tätowieren ist allgemein üblich. Hauptspeise ist Reis, Wasser das alleinige Getränk; doch wird Opium geraucht. Vielweiberei ist erlaubt, aber selten; Ehescheidung leicht, Keuschheit der Frauen wenig geschätzt. Die Leichen der Wohlhabenden werden verbrannt, die der Armen beerdigt. Die Religion ist der Buddhismus. Die Priester leben in großen Klöstern (Kjaung) bei den Städten vom Bettel und dem Ertrag ihrer Ländereien. Der Oberpriester, P'ha-T'hena-Baing, einer der hohen Reichswürdenträger, hat in Mandalai seinen Sitz. Die Tempel (Phra) sind Prachtbauten. Die amerikanischen Baptisten besitzen 28 Stationen unter den Schau, Karen und Birmanen, die englische Propagation Society fünf, die Leipziger Mission eine Station. Apostolische Vikariate bestehen für Süd- und Ostbirma. Nach dem Zensus von 1891 gab es: [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 895-898. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006331823

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    burman

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