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Natur > Dünenkette

Bevorzugte Bezeichnung

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Dünenkette  

Definition

  • bdk: besondere Attraktion | Duden: Düne: durch den Wind aufgeschütteter Sandhügel oder -wall | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1906: Dünen sind durch den Wind aufgehäufte wallartige Hügel von Flugsand im Binnenland (Sahara, Ägyptische Wüste, Banat, in kleinem Maßstab auch die Norddeutsche Tiefebene), besonders aber (Seestrandsdünen) an flachen, sandigen Küsten der Meere. Diese finden sich an der preußischen und russischen Ostseeküste, auf den Inseln Ösel und Dagö; an der Nordsee im W. von Holstein, Schleswig und Jütland, auf Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkum; an der Westküste von Frankreich, in Ägypten, an der Südküste Australiens, in Florida etc. Nach v. Tillo nehmen die Dünenlandschaften 7 Proz. der gesamten Landoberfläche ein. Die D. sind oft sehr ausgedehnt; an der Ostsee gibt es D. von mehr als 45 km Länge, im südlichen Frankreich zwischen den Mündungen des Adour und der Gironde sogar solche von mehr als 230 km Länge und 5 km Breite. Die D. sind meist 10–15 m, in vielen Fällen 30–40, in einzelnen (Sahara) 100, ja 180 m hoch. Die dem Wind oder dem Meer zugekehrte Seite der D. ist konvex und ziemlich flach geböscht (5–15° geneigt), während an der gegenüberliegenden, im Windschatten gelegenen Seite sich ein steiler Absturz (unter etwa 30°) befindet, an den sich weiter nach unten ein schwächer geneigter, meist konkaver Abfall anschließt. Der Seewind treibt den bei Ebbe trocken gelegten Sand vor sich her und hebt ihn in die Höhe, bis bei schwächer werdendem Sturm die Sandkörner durch ihr eignes Gewicht sinken und sich im natürlichen Böschungswinkel absetzen, ein Prozeß, den Fig. 1 erläutern soll. Bei recht typischer Entwickelung kann man drei Dünenreihen unterscheiden: die Vordüne, die das vom Meere geförderte Material zunächst empfängt; die hinter dieser liegende hohe Düne, die den Flugsand später aufnimmt und sich infolgedessen allmählich erhöht; endlich die Innendüne, niedrigeres, hinter der hohen Düne liegendes Gehügel, das sich aus jenen Sandmassen bildet, die bei heftigem Wind über den nackten Grat der hohen Düne hinübergeführt werden. Wo das Gelände hinter dem Strande höher ansteigt, oder wo es mit Waldungen bestanden ist, wird die Ausbildung der D. sehr gefördert, weil in beiden Fällen die den Sand forttreibende Kraft des Windes erheblich geschwächt wird und deshalb der Sand liegen bleibt (Fig. 2). Solange durch die von der See kommenden Winde frischer Seesand der Düne zuweht, vermehrt sich nicht nur ihre Masse, sondern es wachsen bei dem Anflug salziger Bestandteile des Meeres die Dünenpflanzen um so kräftiger, wodurch ein vollständiges Auffangen des Sandes und eine widerstandsfähige Oberfläche entsteht. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 273-275. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006520146

Oberbegriff

URI

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